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Zwangsehe
20.03.2012

Mädchen muss Vergewaltiger heiraten und tötet sich - Empörung in Marokko

Die Geschichte der 16 Jahre alten Amina geht unter die Haut. Ihr Leid begann auf dem Schulweg. Das Schicksal des Mädchens löst in Marokko jetzt Proteste aus.

Amina wurde von den eigenen Eltern gezwungen, ihren Vergewaltiger zu heiraten. Das marokkanische Mädchen ertrug das Leid nicht mehr. Nach drei Monaten Zwangsehe brachte sich die 16-Jährige um. Sie schluckte Rattengift. Ihr Selbstmord löste in Marokko eine beispiellose Welle der Empörung aus. Frauenverbände protestierten vor dem Gerichtsgebäude in Larache und vor dem Parlament in der Hauptstadt Rabat. In Internetforen wurde eine Kampagne unter dem Slogan "Wir alle sind Amina" gestartet und eine Abschaffung des umstrittenen Gesetzes gefordert.

Schülerin musste ihren Vergewaltiger heiraten

Auf dem Heimweg von der Schule wurde Amina von einem Mann überfallen und vergewaltigt. Damit hatten die Leiden der 15-Jährigen aber noch kein Ende. Die Eltern des Mädchens aus der Gegend von Larache im Nordwesten Marokkos vereinbarten mit der Familie des Täters, dass die Schülerin ihren zehn Jahre älteren Peiniger heiraten sollte. Auf diese Weise blieb dem Vergewaltiger nach einer Bestimmung des marokkanischen Gesetzbuchs die fällige Haftstrafe erspart. Amina stammte aus einer Familie, die in einem Dorf in einfachen Verhältnissen lebt. In ländlichen Gegenden Marokkos gilt es häufig als eine Schande für die Familie, wenn eine Tochter vor der Ehe die Jungfräulichkeit verliert.

Aminas Mutter fürchtete wohl das Gerede der Leute

"Ich wollte verhindern, dass Amina ein Leben voller Demütigungen führen muss, und daher habe ich der Heirat mit dem Vergewaltiger zugestimmt", sagte die Mutter des Mädchens der spanischen Zeitung "El Mundo". Aminas Vater betonte: "Ich hatte es von Anfang an für keine gute Idee gehalten, dass meine Tochter den Mann heiratete, der sie verletzt hatte. Aber meine Frau hat mich dazu gedrängt, weil sie das Gerede der Leute fürchtete."

Proteste in Marokko

Nun richten sich die Proteste in Marokko gegen den Artikel 475 des Strafgesetzbuches. Dieser räumt Vergewaltigern die Möglichkeit ein, einer Haftstrafe zu entgehen, sofern das Opfer einer Heirat zustimmt. "Dieser Artikel ist ein Skandal", sagt Rhizlaine Bénachir, Präsidentin der Frauenvereinigung Jossour Forum. "Es ist undenkbar, dass eine Frau nach einer Vergewaltigung obendrein noch mit ihrem Peiniger zusammenleben muss."

Auch die marokkanische Ministerin für Frauenfragen, Bassima Hakkaoui, sprach sich für eine Gesetzesänderung aus. "Der Artikel bedarf dringend einer Reform", sagte das einzige weibliche Kabinettsmitglied in der Regierung des gemäßigten Islamisten Abdelilah Benkirane. "Es wird auch eine grundlegende Debatte über Eheschließungen von Minderjährigen geben."

Hochzeit mit Vergewaltiger

Damit Aminas Heirat mit dem Vergewaltiger überhaupt zustande kam, hatte es nämlich nicht ausgereicht, dass das Gericht den Artikel 475 anwandte. Es musste obendrein auf eine Ausnahmeregelung im Familienrecht zurückgreifen: Nach einer von König Mohammed VI. eingeleiteten Reform dürfen Marokkaner frühestens mit 18 Jahren heiraten; Ausnahmen bedürfen der Sondergenehmigung eines Richters.

"Der Fall Amina ist alles andere als ein Einzelfall", betonte Khadija Ryadi, Präsidentin der marokkanischen Vereinigung für Menschenrechte. Die Juristin Aicha Nassiri beklagte, dass Vergewaltiger in Marokko zumeist mit milden Strafen davonkommen. "Die Strafen sind lächerlich, in den meisten Fällen sind es ein bis zwei Jahre Haft", sagte sie der Zeitung "L'Economiste". Das Blatt weist zudem darauf hin, dass es mit einer Änderung der Gesetze nicht getan sei: "Auch die Mentalität muss sich ändern. Die Wahrnehmung der Frau als Objekt ist noch weit verbreitet." dpa/AZ

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