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Kritik
18.01.2017

Manchester by the Sea: Im Auftrag des Bruders

Zurück in Manchester-by-the-Sea erfährt Lee Chandler (Casey Affleck) vom Letzten Willen seines Bruder, den er erfüllen soll.
Foto: Claire Folger / Amazon Studios

Manchester by the Sea Kann im Kino: Lee Chandler seinen letzten Willen überhaupt erfüllen? Casey Affleck brilliert in der Rolle zwischen leiser Komik und herzzerreißender Dramatik.

Aufrichtigkeit ist eine Tugend, die im Kino nicht oft anzutreffen ist. Schließlich geht es in diesem Medium aus der Traumfabrik per Definition um die Herstellung von Illusion und der Vertrag mit dem Publikum schließt stets eine gute Portion süßer, kleiner Lügen mit ein. Aber ab und zu kommen Filme wie Kenneth Lonergans „Manchester by the Sea“ daher, die solche Übereinkünfte ganz beiläufig über Bord werfen und uns direkt in die Augen schauen.

Nicht zufällig ist der Film an der winterlichen Küste im Norden von Massachusetts angesiedelt, wo die Luft klar und kalt ist und Gespräche im Freien knapp gehalten werden. Aus Boston wird Lee Chandler (Casey Affleck) zurück in seine frühere Heimatstadt Manchester-by-the-Sea gerufen. Sein älterer Bruder Joe (Kyle Chandler) hat einen Herzinfarkt erlitten. Aber Lee kommt zu spät und kann im Krankenhaus nur noch den Leichnam des Bruders besichtigen.

Er scheint den Verlust mit Fassung zu tragen, so wie er als Hausmeister in Boston die Beschwerden seiner Kunden mit unerschütterlichem Dienstleister-Stoizismus erträgt. Aber das ist nur der äußere Schein eines Mannes, der seine Gefühle unter Kontrolle hält, weil er weiß, wie es ist, wenn sie ihn überwältigen. In dem ermüdeten Gesicht erkennt man vielleicht nicht die Emotionen, aber in den Augen und dem angespannten Körper spürt man die Kraft, die es kostet, sie in Zaum zu halten.

Casey Affleck brilliert in Manchester by the Sea

So etwas muss man spielen können. Casey Affleck („Gone Baby Gone“, „Interstellar“) kann das. Lee Chandler ist die Rolle seines Lebens, möchte man sagen. Aber dann denken alle nur an das Overacting eines DiCaprio oder DeNiro. Affleck hingegen legt die Seele seines verschlossenen Helden mit archäologischer Geduld und schauspielerischem Nuancenreichtum ganz allmählich frei. Für seine schauspielerische Leistung erhielt er zu Recht dieses Jahr den Golden Globe.

Als Lee bei der Verkündung des Testaments die Vormundschaft für seinen 16-jährigen Neffen zugesprochen bekommt, ist für ihn klar, dass er diesen Auftrag seines verstorbenen Bruders nicht annehmen kann. Zunächst vermutet man nur männliche Verantwortungsscheu dahinter, aber dann werden in kurzen Rückblenden sukzessive die traumatischen Erlebnisse in Lees Vergangenheit beleuchtet, die ihn vor dem Erziehungsauftrag zurückschrecken lassen.

In einer klug verschachtelten Dramaturgie werden hier ohne künstliche Verrätselung die Zeitebenen ineinandergeschoben und ein komplexes Bild des Protagonisten und seiner familiären Beziehungen zusammengesetzt. Dabei überzeugt Lonergan vor allem durch seine entschlackten Dialoge, die nah an der Alltagssprache der Working Class eine ganz eigene Präzision und Poesie vermitteln.

Leise Komik und herzzerreißende Dramatik liegen ganz dicht beieinander, ohne dass das Publikum mit manipulativen Mitteln in die Empathie hinein getrieben wird. Der soziale Realismus, die Art, wie Landschaft, Wind und Wetter förmlich in die Figuren einzusickern scheinen, die harten Schnitte, die widersprüchliche Emotionen direkt kontrastieren, und das bis in die letzte Bank herausragende Ensemble – all das vermittelt eine emotionale Glaubwürdigkeit, wie man sie nur noch ganz selten im Kino zu spüren bekommt. ****

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