Mann mit Axt verletzt mehrere Menschen in Düsseldorf
Großalarm in Düsseldorf: Ein Mann schlägt mit einer Axt um sich, verletzt sich dann selbst auf der Flucht schwer. Es ist der zweite Großeinsatz in Düsseldorf an diesem Tag.
Schwer bewaffnete Spezialkräfte durchkämmen den Hauptbahnhof in Düsseldorf, darüber kreist ein Polizeihubschrauber. Feuerwehr und Polizei sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Bahnhof ist abgesperrt, Hunderte Schaulustige und verhinderte Reisende warten hinter Absperrbändern. Insgesamt mindestens sechs Verletzte sind die Bilanz einer brutalen Attacke, die in einer S-Bahn aus dem benachbarten Kaarst kommend begann.
Ein noch nicht identifizierter Angreifer war bereits in der S-Bahn auf Reisende mit einer Axt losgegangen. In anderen Polizeiberichten wird die Tatwaffe als Beil bezeichnet. Im Hauptbahnhof setzte der Mann seine Angriffe im Bereich der Gleise 13 und 14 fort, auch in der Bahnhofshalle soll er Menschen verletzt haben. Das berichtet die Polizei. Um 20.50 Uhr am Donnerstagabend gehen die ersten Notrufe ein. Fünf Menschen werden verletzt, einer von ihnen schwer. Auf der Flucht verletzt sich dann auch der mutmaßliche Angreifer schwer.
Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) ist zum Bahnhof geeilt: Vormittags war die Landeshauptstadt wegen einer Fliegerbombe in weiten Teilen lahmgelegt und nun dies: "Das ist ein Tag, wie ihn sich nicht jeden Tag wünscht", sagt er.
Ein Opfer kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Die anderen werden von der Polizei befragt. Der noch nicht identifizierte Verdächtige war über die Gleise in Richtung Süden geflüchtet und dann mehrere Meter tief auf die Fahrbahn einer Unterführung gesprungen. Dabei verletzt er sich selbst schwer und wird festgenommen. Auch das Beil sei sichergestellt worden, sagt ein Polizeisprecher.
Weil die Ermittler auf einer Überwachungskamera noch eine zweite Person flüchten sehen, geben sie noch keine Entwarnung. Ob der Mann selbst vor dem Angreifer flieht oder ein Komplize ist, bleibt zunächst ebenso unklar wie das Motiv des mutmaßlichen Täters.
Düsseldorf: Angreifer mit Axt verletzt Menschen
Opfer und Augenzeugen werden vernommen, aber es dringt zunächst nicht nach außen, was den Mann zu der Bluttat getrieben haben könnte. Auf den Gleisen sitzen in Zügen zahlreiche Reisende fest. Züge fallen reihenweise aus oder werden umgeleitet. Auch die Straßenbahnen vor dem Hauptbahnhof sind alle gestoppt.
Nach und nach werden Reisende in kleinen Gruppen aus dem Bahnhof gebracht. "Ich saß eineinhalb Stunden lang im Zug. Zweimal kam Polizei rein und hat nachgeschaut, und jetzt eben erst durften wir raus", berichtet Michael Hartmann aus Hilden.
Der Hauptbahnhof ist nicht zum ersten Mal Schauplatz einer solchen Tat. Vor ein paar Jahren schoss der geistig verwirrte "Claudia-Sprayer" hier um sich. Bevor der Mann auf dem Vorplatz überwältigt werden konnte, hatte er noch versucht, einer Frau in den Kopf zu schießen.
Welche Hintergründe der Fall in Düsseldorf hat, bleibt weiter offen. Kurz vor Mitternacht kündigt ein Polizeisprecher an, dass der Bahnhof noch für Stunden gesperrt bleibe. "Das ist ein weitläufiger Tatort, wir haben an mehreren Stellen Verletzte angetroffen. Das wird sehr lange dauern." dpa
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