Mehr als 600 Kältetote bisher
Die Zahl der Kältetoten in Europa ist auf mehr als 600 gestiegen. Die Donau ist ab Österreich vollständig für den Schiffsverkehr gesperrt.
Die Zahl der Kältetoten in Europa ist am Wochenende auf mehr als 600 gestiegen. Allein in Polen wurden nach amtlichen Angaben 15 weitere Todesfälle durch Erfrieren oder defekte Heizungen registriert. In Deutschland nutzten viele das Frostwochenende zum Schlittschuhlaufen, etwa auf der Außenalster in Hamburg.
Zahl der Kältetoten in Europa auf mehr als 600 gestiegen
In Polen fielen die Temperaturen in der Nacht zum Sonntag vielerorts auf minus 30 Grad. Die Polizei zählte sechs Todesfälle durch Erfrieren. Nachdem durch Brände und Erstickungen infolge von defekten Heizungen neun Menschen ums Leben kamen und 26 verletzt wurden, sagte Feuerwehrsprecher Pawel Fratczak, dies sei die "tragischste" Episode seit dem Jahreswechsel.
Seit Beginn der Kältewelle Ende Januar, die besonders hart Osteuropa und den Balkan trifft, wurden in Polen 82 Kälteopfer gezählt. In der Ukraine, wo allein 135 Kältetote registriert wurden, geben die Behörden seit vergangenem Dienstag keine neuen Zahlen mehr heraus. Die Zahl von mehr als 600 Todesopfern schließt die Angaben der Behörden in Russland mit ein.
Donau ab Österreich vollständig für Schiffsverkehr gesperrt
Die Donau ist ab Österreich stromabwärts für den Schiffsverkehr vollständig gesperrt. In der Umgebung des Hafens Silistra, unweit der Mündung ins Schwarze Meer, fror die Donau auf einer Länge von elf Kilometern, was seit dem Winter 1984/85 nicht mehr der Fall war. In Tschechien, wo es bisher rund 30 Kältetote gab, wurde in der Ortschaft Kvilda ein Rekordtief von minus 36,5 Grad gemessen.
In Rumänien wurde eine Luftbrücke für Ortschaften eingerichtet, die nicht über den Landweg versorgt werden konnten. Mehr als tausend Soldaten waren im Einsatz. In den beiden ostrumänischen Provinzen Vrancea und Buzau waren nach Behördenangaben 30.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Ihnen drohten Nahrungsmittel und Trinkwasser auszugehen. Die rumänischen Behörden zählten bisher fast 70 Todesopfer.
Kältewelle über Europa
Im Dorf Carligul Mic in Buzai reichte die Schneedecke bis zu den Dächern der Häuser, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Feuerwehrleute und Freiwillige halfen den Bewohnern, den Weg zu ihren Häusern freizuschaufeln.
In der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica lagen 50 Zentimeter Schnee, ein Rekord seit einem halben Jahrhundert. Aus Albanien und Serbien wurden am Wochenende ebenfalls neue Todesopfer gemeldet, womit die Zahl der Kältetoten auf dem Balkan auf mehr als 50 anstieg. AZ/afp
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