Metal und Matsch: Das war Wacken 2016
Auch am letzten Festivaltag gibts für die Besucher des Wacken Open Air deftige Heavy-Metal-Töne auf die Ohren. Von den Organisatoren gibt es eine positive Bilanz.
Wacken 2016 ist beendet, ist schon wieder Geschichte. Drei Tage lang hat die Heavy-Metal-Welt nach Wacken geblickt, nun blicken die Organisatoren zurück. Rund zwölf Stunden vor dem offiziellen Ende des 27. Wacken Open Airs (W:O:A) in dem schleswig-holsteinischen Dorf zogen die beiden Gründer Thomas Jensen und Holger Hübner ein positives Festival-Fazit. "Ich glaube, wir haben das wieder gerockt", sagte Jensen am Samstagnachmittag und bedankte sich bei der Wacken-Community für einen gelungenen Metal-Marathon. Außerdem gaben die Organisatoren schon einen Ausblick auf 2017. Beim 28. W:O:A sind unter anderem die Bands Avantasia und Powerwolf am Start.
Iron Maiden war Highlight bei Wacken 2016
Musikalische Highlight des 27. Wacken Open Air (W:O:A) war gleich zu Beginn der Auftritt der britischen Kultband Iron Maiden. Die Metal-Legenden feierten am Donnerstagabend auf der Kuhweide vor zehntausenden Zuschauern den Abschluss ihrer Welttournee "The Book Of Souls World Tour". Auch einen sportlichen Höhepunkt lieferten die Hardrocker. Mit einigen Roadies traten sie einen Tag vor ihrer Bühnenshow in einem inoffiziellen Fußball-Freundschaftsspiel gegen den FC Wacken der 1800-Seelen-Gemeinde an.
Neben Iron Maiden begeisterten auch die Bands Blind Guardian, Bullet For My Valentin, Foreigner, Ministry sowie Twisted Sister die aus aller Welt angereiste Wacken-Community. Mehr als 120 Bands sorgten auf acht Bühnen für die passende Festival-Stimmung. Darunter auch die kultigen "Wacken Firefighters". Traditionell eröffnete die örtliche Feuerwehrkapelle mit Blasmusik inoffiziell die Metal-Party.
Die Einsatzkräfte sprachen von einem friedlichen Fest - wie schon in den Jahren zuvor. "Metalheads sind richtig kluge Typen, sehr kooperativ und sehr friedlich", sagte ein Polizeisprecher. Die Zahl der Straftaten und Diebstähle sei im Vergleich zum Vorjahr sogar zurückgegangen. Es sei gelungen, eine von anderen Festivals bekannte Diebesbande gleich zu Beginn des dreittägigen Events des Platzes zu verweisen.
Die Einsätze der Rettungsdienste seien auf dem Niveau von 2015, sagte ein Sprecher: "Alles also "Wacken-typisch"". Ein Feuerwehrsprecher erklärte das diesjährige Open Air zu einem wie gewöhnlich "ruhigen und entspannten Feuerwehr-Wacken" - oder wie es der Sprecher des Ordnungsamtes zusammenfasste: "Super Teamarbeit - ich sag' jedes Jahr den gleichen Kack hier."
Die Polizei registrierte 176 Diebstähle und 57 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das Festival sei insgesamt ruhig verlaufen. Auch die Anzahl der medizinischen Einsätze sei "Wacken-typisch", sagte ein Sprecher.
Zu einem Unglück kam es am Freitag auf dem Campingplatz, als zwei Männer versuchten, eine Feuerwerksrakete aus einer Flasche heraus zu zünden. Die Rakete fiel um und explodierte beim Versuch der beiden, sie wieder aufzustellen, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurden die 50 und 51 Jahre alten "Metalheads" schwer verletzt - einer davon verlor bei dem Unfall ein halbes Ohr. Beide kamen mit dem Rettungshubschrauber in Kliniken.
Mit dunklen Wolken, Donner und Starkregen hatte der dritte und letzte Tag des Festivals begonnen. Das kurze Unwetter am Morgen flutete erneut das Gelände und sorgte für tiefe Pfützen und viel Schlamm.
Matsch und Nässe konnten den aus aller Welt angereisten Fans aber den Spaß nicht nehmen. Tausende strömten am frühen Nachmittag zu den Bühnen, um den Abschluss des Events zu feiern. Das hatte lange Schlangen und Wartezeiten an den Eingängen zur Folge.
Wacken Open Air - auch 2017
In der Nacht zu Sonntag sollte das wohl berühmteste Heavy-Metal-Festival der Welt mit dem Auftritt der Metal-Band Dio Disciples enden. Zuvor spielten unter anderem noch Dragonforce und Metal Church auf den Hauptbühnen. Musikalisches Highlight des Abschlusstages: der Auftritt der US-amerikansichen Hard-Rocker von Twisted Sister.
Am Abend stand noch ein Besuch des schleswig-holsteinischen Innenministers Stefan Studt (SPD) in Sachen Sicherheit an. Als Reaktion auf die jüngsten Gewalttaten in Ansbach, München und Würzburg wurden die Sicherheitsbestimmungen verschärft. Zum ersten Mal waren Rucksäcke und Taschen auf dem Festival-Gelände verboten. Das habe alles gut geklappt, hieß es von den Veranstaltern.
Mehr als 75.000 Besucher kamen zum Metal-Marathon in den kleinen Ort in Schleswig-Holstein. Das W:O:A gilt als größtes Heavy-Metal-Festival der Welt und ist ein Muss für viele Fans. Gleich zu Beginn rockte Headliner Iron Maiden die Bühne.
AZ/dpa
Die Diskussion ist geschlossen.