Michael Jackson: Mutter kritisiert Konzertagentur scharf
Michael Jackson: Seine Mutter hat jetzt schwere Vorwürfe gegen seine konzertagentur AEG erhoben.
Michael Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren in Los Angeles an einer Überdosis des Betäubungsmittels Propofol gestorben, das ihm sein Leibarzt Murray verabreicht hatte. Der Popstar litt damals unter chronischer Schlaflosigkeit.
Jacksons Mutter erhob nun schwere Vorwürfe gegen seine konzertagentur. Der Veranstalter AEG habe seine Verantwortung gegenüber dem Star vernachlässigt und "rücksichtslos" nach eigenem Profit gestrebt, sagte der Anwalt von Katherine Jackson, Brian Panish, am Montag vor einem Gericht in Los Angeles.
Panish warf der Agentur insbesondere die Anstellung des Arztes Conrad Murray für Jackson vor. Dieser war 2011 wegen fahrlässiger Tötung des Sängers zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Michael Jackson selbst, Murray und die AEG hätten allesamt eine Rolle bei Jacksons Tod gespielt, sagte Panish. "Aber ohne AEG wäre das alles nicht passiert", fügte er hinzu. Die 82-jährige Katherine Jackson verfolgte seine Äußerungen nahezu reglos.
Agentur übte angeblich zu hohen Druck auf Popstar aus
AEG habe "um jeden Preis die Nummer eins" sein wollen und sich nicht darum gekümmert, ob jemand dabei zugrunde gehe, sagte Panish weiter. Die Familie des 2009 verstorbenen Sängers wirft AEG vor, trotz des Wissens um den angeschlagenen Gesundheitszustand des Künstlers einen zu hohen Druck auf Jackson ausgeübt zu haben. Zu der Zeit, als er starb, trainierte Jackson für eine Konzertreihe, die AEG veranstaltete.
Anwalt: Keine Hinweise auf Jacksons angeschlagene Gesundheit
Der Anwalt von AEG, Marvin Putnam, sagte hingegen vor Gericht, es habe keine warnenden Hinweise auf Jacksons angeschlagenen Zustand gegeben. "Die Wahrheit ist, dass Jackson jeden in die Irre geführt hat", sagte er. Er habe stets darauf geachtet, dass niemand sein "tiefstes, dunkelstes Geheimnis kannte". Er habe sogar zwischen sich und seiner Familie eine Mauer aufgebaut. Süchtigen könne nicht geholfen werden, wenn sie sich nicht selbst helfen wollten, sagte er.
Die Konzertagentur habe wie jeder andere auch "auf der anderen Seite dieser abgeschlossenen Tür gestanden", sagte Putnam weiter. Er zeigte vor Gericht Aufnahmen der Proben, die zwei Tage vor dem Tod des Sängers stattfanden, um zu illustrieren, dass dieser augenscheinlich in guter körperlicher Verfassung gewesen sei.
Michael Jackson-Prozess: Ehefrauen und Quincy Jones als Zeugen?
Berichten zufolge fordert Katherine Jackson stellvertretend für Michael Jacksons Kinder Prince, Paris und Blanket von AEG Schadenersatz in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Es wird damit gerechnet, dass der Prozess mindestens drei Monate dauert. In dem Verfahren könnten zahlreiche bekannte Persönlichkeiten als Zeugen auftreten, darunter die früheren Ehefrauen des Popstars, Lisa Marie Presley und Debbie Rowe, sowie die Musiker Quincy Jones und Diana Ross. afp
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