Mit Gummigeschossen: Landwirte dürfen auf Wölfe schießen
Niederösterreich erlaubt Landwirten auf Wölfe zu schießen, um ihre Nutztiere zu schützen - allerdings nur mit Gummigeschossen. Töten dürfen sie die Wölfe nicht.
Niederösterreich hat seinen Landwirten das Schießen mit Gummikugeln auf Wölfe erlaubt. Die Landwirte in drei Bezirken des österreichischen Bundeslands dürfen die Wölfe dabei aber nicht töten, sagte Vize-Landeshauptmann Stephan Pernkopf am Mittwoch. Die Wölfe sollen mit der Maßnahme von Angriffen auf Nutztiere abgehalten werden. Zunächst gilt die Schusserlaubnis bis Jahresende.
Wölfe haben dieses Jahr 31 Schafe in Niederösterreich gerissen
In den vergangenen Wochen hatten Wölfe in Niederösterreich nach Behördenangaben 31 Schafe gerissen. Pernkopf rief die EU dazu auf, ihre Bestimmungen zum Schutz der Wölfe zu überdenken. Schließlich seien die Tiere nicht mehr vom Aussterben bedroht.
Der Umweltverband WWF verlangte von österreichischen Behörden dagegen, ihre Bauern besser auf die Verteidigung vor Wölfen und das friedliche Zusammenleben mit den Tieren vorzubereiten. Der regionale Jagdverband begrüßte die Entscheidung zum Gummikugel-Abschuss, wünschte sich aber langfristig auch die Erlaubnis, mit scharfer Munition auf die Tiere zu schießen.
Nach Schätzungen des WWF gibt es in Europa insgesamt etwa 12.000 Wölfe. Auch in Deutschland flammt die Debatte um die rasante Ausbreitung von Wölfen immer wieder auf. Im Sommer hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) gesagt, sie befürworte notfalls einen Abschuss der Tiere. Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich ähnlich. (AZ/afp)
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