Mordprozess gegen Kriminalkommissar: Täter soll Leiche zerstückelt haben
Ein Kriminalkommissar soll einen Geschäftsmann getötet und anschließend zerstückelt haben. Die Staatsanwaltschaft fordert für die Tat zehneinhalb Jahre Haft.
Im Mordprozess gegen einen Kriminalkommissar fordert die Staatsanwaltschaft zehneinhalb Jahre Haft für den Angeklagten. Der 57-Jährige soll einen Geschäftsmann getötet und zerstückelt haben. Der Staatsanwalt sah es als erwiesen an, dass der ehemalige LKA-Beamte sein Opfer zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs getötet sowie die Totenruhe gestört habe.
Der Staatsanwalt selbst nannte die Forderung in seinem Plädoyer am Mittwoch vor dem Landgericht Dresden ungewöhnlich. Auf Mord steht in der Regel eine lebenslange Freiheitsstrafe.
"Eine lebenslange Haftstrafe halte ich aber für unangemessen hart", erklärte der Staatsanwalt. Als mildernd müsste die Tatsache bewertet werden, dass das 59 Jahre alte Opfer habe geschlachtet, zerstückelt und verspeist werden wollen. Das unterscheide den Fall erheblich von den üblichen Mordfällen, so der Staatsanwalt.
Opfer und Täter lernten sich in "Kanibalen"-Chat kennen
Zudem habe sich der Angeklagte Detlev G. bisher nie etwas zuschulden kommen lassen. Der Staatsanwalt appellierte deshalb an das Schwurgericht, eine Strafmilderung "ernsthaft zu prüfen."
Detlev G. soll im November 2013 einen Geschäftsmann aus Hannover zerstückelt und die Leichenteile im Garten seiner Pension im Gimmlitztal vergraben haben. Die Männer hatten sich zuvor in einem "Kannibalen"-Chat kennengelernt und per Mail verabredet. dpa
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