Mutmaßlichem Angreifer von Fort Lauderdale droht die Todesstrafe
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Todesschützen von Fort Lauderdale aufgenommen. Dem 26-Jährigem droht die Todesstrafe oder lebenslange Haft.
Nach den tödlichen Schüssen auf dem Flughafen von Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida hat die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen den mutmaßlichen Schützen eingeleitet. Dem 26-jährigen Esteban Santiago, der am Freitag fünf Menschen erschossen hatte, wird Waffengewalt und eine Gewalttat an einem Flughafen zur Last gelegt, wie Staatsanwalt Wifredo Ferrer am Samstag mitteilte. Bei einer Verurteilung drohen ihm die Todesstrafe oder lebenslange Haft.
Der Irakkriegs-Veteran hatte am Freitag in der Gepäckabholung des Flughafens das Feuer eröffnet "und so lange auf die Köpfe seiner Opfer gezielt, bis er keine Munition mehr hatte", wie Ferrer sagte. Fünf Menschen wurden getötet und sechs weitere verletzt. Am Montag soll der Schütze erstmals einem Richter vorgeführt werden. Nach Angaben seiner Familie hat der 26-Jährige psychische Probleme, die Bundespolizei FBI wollte ein terroristisches Motiv vorerst aber nicht ausschließen.
Der FBI-Ermittler George Piro hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass Santiago dem FBI schon im November aufgefallen sei. Der Ex-Soldat sei damals in einem FBI-Büro in Alaska vorstellig geworden und habe dabei ein "wirres Verhalten" an den Tag gelegt. Das FBI habe dann die Polizei informiert, die Santiago in die Psychiatrie gebracht habe. Auf eine Flugverbotsliste wurde er aber nicht gesetzt.
Mutmaßlicher Todesschütze von Fort Lauderdale soll psychische Probleme haben
Santiago soll dem FBI eine wirre Geschichte über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erzählt haben: Der Auslandsgeheimdienst CIA kontrolliere seine Gedanken und zwinge ihn, Videos des IS anzuschauen, behauptete der junge Mann. Er sei auch gezwungen worden, für den IS zu arbeiten.
Santiago war am Freitag aus Anchorage kommend auf dem internationalen Flughafen von Fort Lauderdale gelandet. Wie Piro sagte, hatte er die spätere Tatwaffe - eine halbautomatische Neun-Millimeter-Pistole - beim Einchecken wie vorgeschrieben deklariert und mit seinem Gepäck aufgegeben.
Santiago ist ein ehemaliger Soldat der Nationalgarde von Puerto Rico und Alaska. Er war von April 2010 bis Februar 2011 im Irak stationiert und hatte die US-Armee im August 2016 verlassen. Eine Tante des Schützen berichtete von akuten psychischen Problemen ihres Neffen, der ihren Angaben zufolge im September Vater geworden ist. "Vor ungefähr einem Monat war es so, als hätte er den Verstand verloren", sagte die Tante Maria Luisa Ruiz der Nachrichtenseite NorthJersey.com. "Er behauptete, er sehe Dinge." afp
Die Diskussion ist geschlossen.