Nach Preisrekord für Leonardo da Vinci kommt nun Schuhmachers Ferrari
Das Auktionshaus Sotheby’s wirft einen ganz besonderen Schlitten ins Bietergefecht. Schnell, laut, rot, teuer.
Was Christie’s für den vergangenen Mittwoch ausbaldowert hatte, dem folgte Sotheby’s auf dem Fuß. Beide New Yorker Auktionshäuser integrierten spektakuläre Objekte in ihre alljährliche große Herbstauktion von Nachkriegs- und zeitgenössischer Kunst: Christie’s den Renaissance-Altmeister Leonardo da Vinci mit absolutem Preisrekord, Sotheby’s am Donnerstag einen roten Rennwagen. Gehört beides da nicht hin, doch ist der Bolide immerhin ein hübsches Symbol für Begleiterscheinungen auch des Gegenwartskunstmarkts: schnell und laut und gleichsam "jetzt", "hier", "ich" rufend.
Sotheby's: Es ist der Ferrari von Michael Schumacher
Wundert’s wen, dass in solchem Umfeld auch für das flotte Gefährt ein Rekord fiel? Es wundert keinen. Für den Schlitten, der auf rund 5,5 Millionen Dollar geschätzt worden war, wurden am Schluss 7,5 Millionen Dollar geboten, umgerechnet 6,4 Millionen Euro. Rekord für ein modernes Formel-1-Rennauto, im speziellen Fall für einen Ferrari. Darin gewann der tragisch umwölkte Michael Schumacher unter anderem 2001 den Großen Preis von Monaco. Es gäbe also noch einen zweiten Grund, die Versteigerung des Rennwagens innerhalb dieser Auktion als unpassend zu beurteilen. Wer der neue Besitzer ist, teilte Sotheby’s zunächst nicht mit.
Und da wir gerade in Rekordlaune sind, teilen wir noch weitere davon mit: Wenn jetzt die zwei großen Zeitgenossen-Versteigerungen mit New Yorker Tages- und Abendauktionen vorbei sind, dann ist in drei Tagen – dank Leonardo – ein Umsatz von rund 1,3 Milliarden Dollar gemacht worden. Das Geld sitzt – nach 2016 – wieder locker, aber die, die zahlen, haben es in der Regel ja auch.
Kein Marc Chagall war bislang so teuer wie "Les Amoureux"
Selbstverständlich fielen auch wieder einige Künstler-Preisrekorde: Kein Marc-Chagall-Gemälde wurde bislang so extrem hoch bewertet wie "Les Amoureux" von 1928 (24,1 Millionen Euro). Und Preisrekorde gab es auch für unter anderem: den 1880 im mittelfränkischen Weißenburg geborenen Hans Hofmann, für Robert Indiana, Lee Krasner, Laura Owens.
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