Neonazi Mundlos: Sein Vater will sich entschuldigen
Der Vater des Neonazis Uwe Mundlos erzählt, dass er versucht hatte, seinen Sohn von der rechten Szene abzuhalten. Doch er konnte nichts tun.
Uwe Mundlos war einer der Neonazis der Zwickauer Zelle, die für die Mordserie in Deutschland verantwortlich gemacht wird. Der Vater des Neonazis Uwe Mundlos will sich nun bei den Hinterbliebenen der Opfer seines Sohnes entschuldigen - wenn alle offenen Fragen beantwortet sind. So sagte Siegfried Mundlos dem Spiegel laut einer Vorabmeldung, er wisse, dass er für diese Menschen im Moment noch "ein rotes Tuch" sei. Die Taten, die seinem Sohn vorgeworfen werden, seien "unerträglich": "Das ist beschämend und durch nichts zu entschuldigen." Der Informatiker an der Fachhochschule Jena schilderte seinen Sohn als "fast schüchtern".
Uwe Mundlos driftete in rechte Szene ab
Siegfried Mundlos sagte dem "Spiegel", in den 90er Jahren habe die Familie noch versucht, ihren Sohn vom Abdriften in die rechte Szene abzuhalten. Diese Versuche seien aber erfolglos geblieben. "Jeder Mensch hat ein gewisses Eigenleben", sagte der Vater des mutmaßlichen Rechtsterroristen. "Alles, was man sich einfallen lassen konnte, habe ich gemacht. Ich konnte einfach nichts dagegen tun."
Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU)
Uwe Mundlos soll gemeinsam mit den Neonazis Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe die Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) gegründet haben. Der jahrelang unentdeckt gebliebenen Gruppe werden neun Morde an Migranten, ein Mord an einer Polizistin sowie zwei Sprengstoffanschläge in Köln zur Last gelegt. Mundlos und Böhnhardt nahmen sich nach derzeitigem Ermittlungsstand Anfang November das Leben, Zschäpe stellte sich der Polizei. Neben ihr sitzen auch vier mutmaßliche Unterstützer der Zelle in U-Haft. afp/AZ
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