Papst Franziskus: "Die neue Hand Gottes" oder "reaktionärer alter Sack"
Die Pressestimmen zu Papst Franziskus sind sich einig: Die Wahl des Argentiniers Jorge Bergoglio war überraschend. Ob das aber etwas verändert, darin scheiden sich die Geister.
"Mit Bergoglio kürten sie einen bescheidenen, bodenständigen, volksnahen Mann. Einen, der öffentliche Verkehrsmittel benutzt statt die bischöfliche Limousine. Einen, der nicht im Bischofssitz wohnt, sondern in einem schlichten Apartment." Spiegel.de
"Der argentinische Fußballer Maradona hatte nach einem Handspiel einmal von der „Hand Gottes“ gesprochen – nun gibt es sie wirklich!" Bild.de
"Eine große Aufgabe und Last für einen Diener Gottes, der wirklich auf der Seite des Glaubens und der Wahrheit stehen will. Und der verstanden hat, dass ihm das neue Amt um den Preis mangelnder Glaubwürdigkeit nicht erlauben sollte, hier den Menschenfischer und dort den Gottesfürsten zu geben." Welt.de
"Mit der Wahl von Jorge Bergoglio haben sie ein Zeichen des Neuanfangs gesetzt. Denn dieser ist der erste Nichteuropäer seit der Antike, der ersten Lateinamerikaner überhaupt und das erste Mitglied des Jesuitenordens dem Stuhl des Bischofs von Rom. (...) Alles ist möglich." Faz.net
"Der neue Papst ist, den bislang vorliegenden Informationen nach zu urteilen, ein reaktionärer alter Sack wie sein Vorgänger, der seinerseits einem reaktionären alten Sack gefolgt war, der wiederum einen reaktionären alten Sack beerbt hatte. (...) Und was hat man denn erwartet? Einen gutaussehenden schwulen Afrikaner, der George Bataille, Simone de Beauvoir und die Situationisten verehrt?" Taz.de
"Mit der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst will die katholische Kirche ein Zeichen setzen." Der österreichische Standard
" Die katholische Kirche erfindet sich selbst durch den Papst aus Lateinamerika nun gewissermaßen neu. (...) Die Wahl der Kardinäle, die Wahl von Franziskus I. ist aber geeignet, Hoffnungen zu wecken." Wiener Zeitung Die Presse
"Mit der Wahl des neuen Papstes Franziskus schlägt die Kirche von Rom nach Jahren des Stillstands einen neuen Weg ein.(...) Darauf hatten Millionen Katholiken gehofft. " Der niederländische De Telegraaf
Der Tag nach der Papstwahl 2013 im Ticker: Bergoglio ist Franziskus
"Franziskus wird nicht der große Zauberer sein, der den Reformstau mit einem Ruck beendet. " Badisches Tagblatt
"Die katholische Kirche beschreitet mit Franziskus I. - dem argentinischen Kardinal Jorge Bergoglio - neue Wege. (...) Einem solchen Mann ist nichts Menschliches fremd." Stuttgarter Nachrichten
"Die Überraschung ist perfekt. Der Argentinier Jorge Bergoglio ist neuer Papst. " Südkurier
" Das Charisma, Menschen anzusprechen, scheint Franziskus zu besitzen. Er sollte es zum Dialog nutzen. Auch wenn er mit 76 nicht der Jüngste ist, kann er viel anstoßen. Lange warten sollte er dennoch nicht, dafür ist zu viel liegengeblieben." Mannheimer Morgen
"Die Macht der Kurie, der päpstlichen Behörden, war zuletzt immer wieder als Hindernis für ein gedeihliches Pontifikat genannt worden. Insofern wird Franziskus I. seine Heimatbasis im Vatikan schnell neu ordnen und die Verselbstständigung der Kurienmacht auflösen müssen. Dann ist der Weg frei, hin zu den Menschen, in ihre Herzen." Mittelbayerische Zeitung
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