Playboy-Magazin-Gründer Hugh Hefner feiert 90. Geburtstag
Hugh Hefner wurde bekannt durch nackte Mädchen und sein Markenzeichen, den roten Bademantel. Am Sonntag feiert der Playboy-Gründer seinen 90. Geburtstag - und hat Spaß dabei.
Ohne Spaß geht es bei ihm nicht - auch im hohen Alter. Deshalb lautet das Motto des alternden Playboy-Gründers, Hugh Hefner: "Ein wahrer Playboy lässt sich den Spaß nicht vom Alter verderben." Am Sonntag feiert er seinen 90. Geburtstag - den Status einer Ikone hat er jedoch schon vor Jahrzehnten erlangt. Sein Markenzeichen ist auch heute noch der rote Bademantel und natürlich seine "Playboy Mansion".
Hugh Hefner lebt in seinem Paradies: In seiner "Playboy Mansion"
Die rote Smoking-Jacke über dem Bademantel, ein Schwarm junger Frauen um ihn herum, die "Playboy Mansion" mit ihren ausschweifenden Partys - dies alles gehört zum Hefner-Mythos.
Aber Fundament der Legende ist natürlich das Magazin, das der Jubilar vor mehr als 60 Jahren gründete und bei dem er bis heute der Chefredakteur ist.
Nicht nur, dass der Playboy seit Jahrzehnten Männer rund um den Globus mit seinen erotischen Frauenfotos in Wallung versetzt. Das Magazin hat auch lange Zeit Maßstäbe dafür gesetzt, wie der Lebensstil eines Playboys auszusehen hat. Dieser Idealtypus interessiert sich eben nicht nur für Sex, sondern auch für Mode, Kultur, Politik - weshalb der Playboy schon immer mehr war als ein reines Erotikmagazin.
Für Hefner war der Playboy eine persönliche Revolte gegen sein Elternhaus
Zwar ist die Zeitschrift vom Zahn der Zeit nicht verschont geblieben. Seit Jahrzehnten sinkt die Auflage. Ihre Nacktfotos, so aufwändig inszeniert sie auch sind, haben im Zeitalter des Internets an Sogkraft verloren - weshalb die US-Ausgabe neuerdings auch auf die völlige Entkleidung der Models verzichtet. Doch diese Entwicklungen ändern nichts daran, dass der Playboy ganz am Anfang der Entwicklung stand, die Jahrzehnte später in die Massenflut nackter Körper im Internet mündete.
Hefner selbst hält sich zugute, die sexuelle Revolution angefeuert zu haben, die ab den 50er Jahren die westliche Welt erfasste. Seine Freizügigkeit hat er als persönliche Revolte erklärt - gegen sein konservatives protestantisches Elternhaus: "Mein Leben und der Start des Playboy waren wirklich eine Reaktion auf diese puritanische Unterdrückung."
In seiner Jugend und auch später als Soldat zeichnet Hefner Cartoons. Nach Kunsthochschule und Universität arbeitet er in seiner Heimatstadt Chicago als Werbetexter, erkennt aber bald den Markt für Männermagazine. Und so klebt er mit 8000 Dollar Startkapital am heimischen Küchentisch den ersten Playboy zusammen - in dem er ein Starlet namens Marilyn Monroe auf den Titel hebt.
Er veranstaltet auch Swingerparties für die Schönen und Reichen
Mit mehr als 50.000 verkauften Exemplaren übertrifft der Erstling alle Erwartungen. Auf mehr als eine Million steigt die Auflage in den folgenden Jahren. Der Erfolg resultiert auch daraus, dass Hefner es nicht bei den Pin-ups belässt. Er erschafft ein Magazin für den anspruchsvollen Junggesellen, der gern auch Artikel über Literatur und Politik liest.
Anfang der 70er Jahre ist "Hef" auf dem Zenit: Zu seinem weltweiten Imperium gehören fast zwei dutzend Playboy-Clubs sowie Platten-, TV- und Filmfirmen. In seiner "Playboy Mansion" in Los Angeles veranstaltet er Swingerpartys für die Schönen und Reichen. In den 80er-Jahren gerät Hefner dann aber ins Straucheln. Sein Konzern rutscht in die roten Zahlen, er übergibt das geschäftliche Kommando an seine Tochter Christie.
Doch unabhängig von der Entwicklung der Geschäfte - in der öffentlichen Wahrnehmung steht Hefner bis heute vor allem für eine Lebensweise. Sein Biograph Steven Watts sieht in ihm einen Aufklärer: "Er hat traditionelle Institutionen wie Ehe, Familie und Religion in Frage gestellt, weil er sie als Hindernis und nicht als Hilfe für das persönliche Glück empfunden hat."
Gleichwohl hat Hefner immer wieder das Glück der Ehe gesucht. Aus zwei früheren Ehen hat er vier Kinder, seit 2013 ist er zum dritten Mal verheiratet - mit dem früheren "Playmate" Crystal Harris, das 60 Jahre jünger ist als er. AZ, afp
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