Pöbeleien am Tag der Deutschen Einheit: Anzeige gegen Pegida-Chefs
Bei den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden versammelten sich zahlreiche Pegida-Anhänger, um Politiker und Gäste vor dem Festakt zu beleidigen.
Gut zwei Wochen nach den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden beschäftigen die Pöbeleien und Angriffe von Pegida-Anhängern die Justiz. Die Stadt hat Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz gegen den Chef des islam- und fremdenfeindlichen Bündnisses, Lutz Bachmann, und seinen Stellvertreter Siegfried Däbritz gestellt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstag deren Eingang. Sie werde derzeit geprüft. Nach einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" geht es um den Aufruf zu einer nicht angezeigten Versammlung.
Versammlungen waren am Dresdener Neumarkt am 3. Oktober untersagt
Bachmann hatte im Vorfeld mehrfach zu einer öffentlichen "Rauchpause" am Neumarkt aufgefordert, wo Versammlungen am 3. Oktober untersagt waren. Hunderte Demonstranten, vor allem Pegida-Anhänger, hatten an diesem Tag dann Gäste und Politiker vor dem Gottesdienst in der Frauenkirche und dem Festakt in der Semperoper beschimpft, angepöbelt und beleidigt, darunter Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Das hatte bundesweit Empörung ausgelöst.
Die Stadt habe das Vorgehen von Pegida juristisch geprüft, sagte ein Sprecher. Sie will mit Bachmann und Däbritz über "die Frage der Eignung zur Leitung künftiger Versammlungen" diskutieren. dpa
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