Polizei: Plötzlicher Schnee ist keine Ausrede für falsche Reifen
Ende Oktober und es liegt schon Schnee: Nicht wenige Autofahrer sind vom plötzlichen Wintereinbruch überrascht und fahren noch mit Sommerreifen. Doch gilt dies als Ausrede?
Der plötzliche Wintereinbruch in der Region hat viele Autofahrer auf dem falschen Fuß erwischt. Denn nicht jeder hatte mit dem frühen Schnee gerechnet und die Winterreifen aufgezogen. Doch abgesehen von der Tatsache, dass der ein oder andere Berg nun zum unüberwindbaren Hindernis für das Auto wird, hat das Fahren mit Sommerreifen bei Eis und Schnee auch rechtliche Folgen.
Ab wann muss ich mein Auto mit Winterreifen ausstatten?
Wie Manfred Gottschalk, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben, erklärt, gibt es keinen bestimmten Zeitpunkt für das Aufziehen der Winterreifen, da offiziell keine Winterreifenpflicht besteht: "Verboten ist letztlich nur das Fahren mit Sommerreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen". Das Auto müsse also nicht umgerüstet werden, solange die Straßenverhältnisse nicht winterlich sind oder wenn das Auto im Winter nicht benutzt wird. Sobald man sich bei Eis und Schnee auf die Straßen wagt, müssten aber die richtigen Reifen auf dem Auto sein.
Ist der plötzliche Wintereinbruch eine Ausrede?
Ersten überraschenden Schneefall lässt die Polizei nicht als Ausrede für falsche Bereifung gelten. "Jeder Autofahrer ist selbst dafür verantwortlich, dass er bei winterlichen Straßenverhältnissen die richtigen Reifen auf seinem Fahrzeug hat", so Gottschalk. Wer vom Wintereinbruch überrascht wird und nicht mehr rechtzeitig einen Termin in der Werkstatt bekommt, müsse das Auto eben stehen lassen, erklärt der Polizeisprecher weiter.
Gibt es Polizeikontrollen für Winterreifen?
Verstärkte Kontrollen aufgrund der Bereifung müssen Autofahrer allerdings nicht fürchten. "Es wird keine extra Kontrollen nur wegen der Reifen geben", sagt Gottschalk. Auch deshalb, weil sich die Kontrollen bei winterlichen Verhältnissen sowieso schwerer gestalten.
Welche Strafen gibt es für falsche Bereifung?
Sollte bei einer allgemeinen Kontrolle allerdings aufkommen, dass der Fahrer mit Sommerreifen unterwegs gewesen ist, dann sei das eine Ordnungswidrigkeit und würde logischerweise rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Momentan müssen Autofahrer, die mit Sommerreifen bei Eis und Schnee unterwegs sind, 40 Euro zahlen und einen Punkt in Flensburg hinnehmen. Sollte es durch die unsachgemäßige Reifen zu Behinderungen des Verkehrs kommen, sind sogar 80 Euro fällig. Sollte es zu einem Unfall kommen, werden die falschen Reifen im Unfallbericht vermerkt und der Fahrer habe versicherungstechnische Konsequenzen zu erwarten.
Die Polizei hat laut Gottschalk schon länger Winterreifen auf ihren Einsatzfahrzeugen. Denn bei den Ordnungshütern werden die Reifen schon zu Herbstbeginn gewechselt. Eine weitere Möglichkeit, um unangenehme Winterüberraschungen zu vermeiden, seien Ganzjahresreifen.
Welche Reifen Sie am besten wann nutzen, lesen Sie hier.
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