Polizei geht weltweit gegen Airline-Betrüger vor
Mit gestohlenen Kreditkarten buchen Betrüger online Flüge. Das kostet die Airlines bis zu 800 Millionen Euro jährlich. Bei einer Großaktion der Polizei wurden 118 Leute verhaftet.
Am Freitag gingen Polizeikräfte weltweit gemeinsam gegen Kreditkartenbetrug beim Kauf von Flugtickets vor. Während der nur eintägigen Aktion wurden 118 Personen verhaftet. Die meisten von ihnen wurden in Europa festgenommen, so berichtete die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag. Mehr als 60 Fluggesellschaften und Kreditkartenunternehmen sowie Polizeikräfte in 45 Ländern waren an der Aktion beteiligt. Polizisten waren an 80 Flughäfen im Einsatz.
800 Mal täglich buchen Betrüger Flüge mit gefälschten Kreditkarten
Die Aktion richtete sich gegen Kriminelle, die mit gestohlenen oder gefälschten Kreditkarten im Internet Flugtickets kaufen. In Europa geschieht das nach Europol-Angaben etwa 800 Mal am Tag. Dadurch entstehe Banken und Fluggesellschaften jährlich ein Schaden von etwa einer Milliarde US-Dollar (etwa 800 Millionen Euro), teilte Europol mit. In vielen Fällen sei dieser Kreditkartenbetrug auch an Verbrechen wie Drogen- und Menschenhandel gekoppelt. Außerdem würden jährlich Millionen unschuldiger Verbraucher geschädigt.
Internet-Betrug im Flugsektor sei nur schwer aufzuspüren, erklärte ein Europol-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Die Flüge würden auf einen anderen Namen gebucht, als auf der Kreditkarte steht. Außerdem buchten die Betrüger meistens last-minute. Jeder Ticket-Verkauf muss auch erst von den Banken geprüft werden. Bevor bei einem Verdacht die Polizei eingeschaltet werden kann, vergeht kostbare Zeit. "Dann sitzen die Verbrecher schon längst im Flugzeug", sagte der Sprecher.
281 Verdachtsfälle in weltweiter Polizeiaktion überprüft
Bei Europol in Den Haag hatten am Donnerstag Experten der Banken und Fluggesellschaften mit der Polizei direkt zusammen gearbeitet. Auch die Internationale Luftfahrtverband IATA, Interpol und die lateinamerikanische Ameripol waren an der Aktion beteiligt. 281 Verdachtsfälle wurden in kürzester Zeit überprüft. "Einige der nun Festgenommenen waren Wiederholungstäter", erklärte Europol.
Fluggesellschaften, Banken und Polizei hätten zudem nun ein Netzwerk eingerichtet, um gezielt gegen Internet-Kriminalität vorzugehen. dpa
Die Diskussion ist geschlossen.