Professor wirft seinen Studenten in Zeitung Betrug vor
Der Zoologie-Professor Axel Meyer, der an der Universität Konstanz lehrt, erhebt in einem Interview schwere Vorwürfe gegen Studenten. Die Universität prüft Konsequenzen.
Die Universität Konstanz prüft Konsequenzen gegen einen Professor, der Studenten in einem Zeitungsartikel Faulheit und Betrug vorgeworfen hat. "Es geht dabei nicht um die Meinungsfreiheit", betonte die Sprecherin der Hochschule am Freitag. "Jedes Mitglied der Universität soll auch negative Themen ansprechen."
Allerdings sei in dem Artikel unter anderem der konkrete Fall einer Studentin genannt worden, die eine Prüfung nicht persönlich geschrieben haben soll. "Solche starken Vorfälle muss die Uni überprüfen", sagte die Sprecherin. Mit Ergebnissen rechne sie nicht vor nächster Woche.
Professor: Studenten schummeln, dass sich die Balken biegen
Der Zoologie-Professor Axel Meyer hatte in dem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in der vergangenen Woche unter anderem geschrieben, den Studenten in Deutschland werde der Hintern gepudert und mit viel Fürsorge und Verständnis jede Faulheit und Inkompetenz vergeben. Zudem werde bei Klausuren so oft geschummelt, dass sich die Balken biegen. Meyer selbst wollte sich am Freitag nicht zu dem Artikel äußern.
Der Rektor der Hochschule, Ulrich Rüdiger, hatte sich von den Aussagen des Professors distanziert. "Mehrere in diesem Text enthaltene Passagen empfinde ich als diffamierend und beleidigend und verurteile sie entschieden", schrieb Rüdiger in einer Mitteilung auf der Uni-Homepage. Die Studenten und Mitarbeiter verdienten es nicht, so pauschalisierend beschrieben zu werden. lsw
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