Prozess gegen den "Maskemann": "Ich bin der falsche"
Der Fall klingt wie aus einem Drehbuch: Mario K. soll einen Banker entführt, zu einer Insel gebracht und dort gefangen gehalten haben. Jetzt steht der "Maskenmann" vor Gericht.
Mario K. soll der Maskenmann sein, der im Oktober 2012 in Storkow südwestlich von Berlin einen Investmentbanker überfallen auf eine Schilfinsel gebracht und dort gefangen gehalten hat. Gegen den 46-Jährigen mutmaßlichen Täter, der als "Maskenmann" traurige Berühmtheit erlang, hat am Montag vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess begonnen.
Bodyguard angeschossen und schwer verletzt
Die Staatsanwaltschaft legt dem 46-Jährigen unter anderem versuchten Mord, versuchten Totschlag und räuberische Erpressung zur Last. Ein Jahr vor der Entführung des Bankers soll der "Maskenmann" bereits in Bad Saarow südöstlich von Berlin auf einer Pferdekoppel die 25-jährige Tochter einer Berliner Millionärsfamilie bedroht haben. Als der jungen Frau ein Personenschützer zu Hilfe kam, schoss der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft aus wenigen Metern Entfernung auf ihn. Dabei habe K. eine tödliche Verletzung des Opfers billigend in Kauf genommen. Der Personenschützer ist seither querschnittgelähmt.
Frau musste ihren Mann fesseln
Im Fall des Investmentbankers zwang der mutmaßliche Täter Mario K. die Ehefrau und den Sohn des Opfers, den Banker zu fesseln. Anschließend habe er den Entführten mit einem Kajak und einer Luftmatratze auf eine kleine Schilfinsel im Storkower See gebracht und ihn gezwungen, einen Brief mit einer Lösegeldforderung in Höhe von einer Million Euro zu schreiben. Der 51-Jährige konnte sich nach zwei Tagen jedoch selbst befreien.
Zum Prozessauftakt bestritt der Mann die Vorwürfe. "Ich bin der Falsche", sagte Mario K. nach Verlesung der Anklage, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Mario K. wurde im September vergangenen Jahres im Südosten von Berlin von einem Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Polizei auf Grund von Hinweisen aus der Bevölkerung festgenommen. Für den Prozess sind 30 weitere Verhandlungstage angesetzt. Insgesamt sollen 200 Zeugen und Sachverständige gehört werden. AFP
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