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Rauchverbot
14.05.2013

Rauchtourismus nach Österreich

Auch in Österreich gilt in den Lokalen ein Rauchverbot - es hält sich nur fast keiner dran.
Foto: Martin Gerten/Symbolbild (dpa)

In jedem zweiten Lokal sind Zigaretten noch erlaubt – zumindest inoffiziell. Denn nur wenige Wirte halten sich an das Gesetz.

Eine große Schiebewand aus Glas zieht sich mitten durch das Wiener Lokal. Auf der einen Seite herrscht reger Betrieb, die Gäste genießen in Gespräche vertieft bei Spritz und Bier ihren Feierabend. Auf der anderen Seite sitzt einsam ein alter Mann auf einer der verschlissenen Polsterbänke. Still blättert er in einer Zeitung, nippt an seiner Kaffeetasse. Ein eher seltenes Exemplar, das man dort durch die Glasscheibe beobachten kann – jedenfalls für ein Lokal in Österreich. Denn der Mann ist Nichtraucher, der abgetrennte Bereich im Lokal ist der Nichtraucherbereich.

Schon Mozart klagte über den Gestank

Die Alpenrepublik gilt als eines der letzten Raucherparadiese in der Europäischen Union, die Österreicher als leidenschaftliche Glimmstängelverehrer. In den Grenzgebieten und Urlaubsregionen hat sich ein regelrechter Rauchertourismus entwickelt. Reisende aus ganz Europa gehen hier ungestört ihrer Nikotinsucht nach. Denn obwohl seit 2009 ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen gilt, hält sich kaum einer daran – weder die Wirte noch die Gäste. Laut einer Studie der Österreichischen Ärztekammer wird in über der Hälfte der Wiener Restaurants, Cafés und Bars nach wie vor gequalmt. Selbst in abgetrennten Nichtraucherbereichen ermittelte der Verband noch so viel Zigarettenrauch in der Luft, dass es als höchst gesundheitsschädlich einzustufen ist.

Insgesamt schneidet Österreich im europäischen Vergleich schlecht ab, landet auf Platz vier hinter Griechenland, Lettland und Bulgarien (siehe Infokasten). Jeder Dritte in der Bevölkerung raucht regelmäßig. Bei Jugendlichen liegt der Wert sogar bei 40 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen die Österreicher schon ab 16 Jahren Zigaretten legal kaufen. Die Ärztekammer kritisiert deshalb die österreichische Regierung stark dafür, dass ihr lascher Nichtraucherschutz nicht greife und sie für Präventionskampagnen nicht genügend ausgeben wolle.

Mozart war eine Ausnahme

Für die Österreicher gehören der kleine Braune und der Glimmstängel zur traditionellen Kaffeehauskultur. Schon Wolfgang Amadeus Mozart klagte in einem Brief aus dem 18. Jahrhundert über den dicken Qualm, der in den bis heute berühmten Einrichtungen wabert. „Ich glaubte, ich müste wieder zurückfallen, für gestanck und Rauch vom taback“, schrieb er. Doch für andere Künstler herrschte in den verrauchten Lokalen offenbar genau die richtige Atmosphäre für intellektuelle Gespräche. So manche erfolgreiche Idee hatte ihren Ursprung im Kaffeehaus, heißt es. Viele Wirte witterten deshalb in der Gesetzesänderung einen Angriff auf die altbewährte Tradition. Sie sahen bereits im Vorfeld ihre Lokale vor dem Aus und Stammgäste von dannen ziehen. Umbauten seien zu teuer, eine Trennung zwischen Nichtraucher- und Raucherbereich in einigen Fällen gar nicht möglich, klagen sie.

So mancher Kaffeehausbesitzer versucht, mit ein wenig Trickserei die Auflagen zu umgehen. So zum Beispiel das Café Hawelka, zu dessen Stammgästen unter anderem der Maler Friedensreich Hundertwasser und der Schriftsteller Thomas Bernhard zählten. Die Betreiber wollten das Traditionscafé kurzerhand unter den Status Denkmalschutz stellen. Dann hätte dort weiterhin geraucht werden dürfen. Doch das Bundesamt für Denkmalschutz lehnte den Antrag ab – das Hawelka sei schlichtweg nicht alt genug, befanden sie.

Viele Gaststättenbesitzer nehmen Bußgelder in Kauf

Andere Wirte verkleinerten kurzerhand ihren Ausschankraum. Denn in Lokalen bis zu einer Größe von 50 Quadratmetern ist das Rauchen gesetzlich erlaubt. Viele aber belassen einfach alles beim Alten, zahlen im Ernstfall Strafgelder, die bei maximal 2000 Euro liegen. Denn die Behörden gehen nur auf Kontrollgang, wenn Bürger Anzeige erstatten – und das tun die wenigsten.

Einer, der dennoch wie Don Quichotte seit Jahren für ein strengeres Rauchverbot kämpft, ist der Tiroler Dietmar Erlacher. Der selbst ernannte Rauchersheriff hat einen Großteil der knapp 19 000 Anzeigen erstattet, die seit 2009 bei den österreichischen Behörden eingegangen sind. Obwohl er bereits bei seinen Kontrollgängen krankenhausreif geprügelt wurde und in zahlreichen Lokalen Hausverbot hat, macht Erlacher weiter. Und schreckt nicht davor zurück, auch prominente Raucher zu rügen. So zeigte er unter anderem Arnold Schwarzenegger an, den Paparazzi bei seiner Ankunft am Flughafen in Salzburg paffend ablichteten.

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