Razzia in Moscheräumen und Wohnungen in Hildesheim
Die Polizei in Niedersachsen hat Moscheeräume der Gruppierung Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim (DIK) und Wohnungen von acht Vorstandsmitgliedern des Vereins durchsucht.
Bei einer Razzia wurden in Hildesheim Moscheeräume und Wohnungen durchsucht. Wie Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) zu der Durchsuchungsaktion am Mittwoch erklärt, sei der DIK in Hildesheim "ein bundesweiter Hotspot der radikalen Salafistenszene" und werde bereits seit längerer Zeit beobachtet. Über mögliche Beschlagnahmungen gab es vom Innenministerium am Donnerstagmorgen zunächst keine Informationen.
Der Verein hatte sich nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden zu einem Schwerpunkt salafistischer Betätigungen in Niedersachsen und auch bundesweit entwickelt. Zahlreiche Moscheebesucher seien nachweislich nach Syrien und in den Irak ausgereist - unter anderem, um sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen.
Zu Hass gegen Ungläubige aufgerufen
Darüber hinaus liegen den Sicherheitsbehörden demnach Erkenntnisse vor, dass im Verein Muslime radikalisiert und zur Teilnahme am Dschihad in den Kampfgebieten motiviert werden. In Predigten, Seminaren und Vorträgen werde auch zum "Hass gegenüber Ungläubigen" aufgerufen.
Die Durchsuchungen seien ein wichtiger Schritt zum Verbot des Vereins, erklärte Pistorius. An der Aktion waren demnach bis zu 400 Einsatzkräfte unter anderem der Polizeidirektion Göttingen und des Spezialeinsatzkommandos des Landeskriminalamts Niedersachsen beteiligt.
"Wir nehmen es nicht hin, wenn salafistische Vereine und ihre Hintermänner die bei uns geltenden Regeln ignorieren, sogar die verfassungsmäßige Ordnung in Frage stellen, und junge Menschen davon überzeugen wollen, sich dem selbsternannten IS anzuschließen", erklärte Pistorius. Dies werde mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft. afp/AZ
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