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Porträt
21.12.2017

Reinhard Mey: Der Liedermacher der Nation feiert seinen 75. Geburtstag

Herzlichen Glückwunsch, Reinhard Mey! Am 21. Dezember 2017 feiert der Sänger seinen 75. Geburtstag. Im Lauf seiner Karriere schrieb der Liedermacher über 500 Songs.
Foto: Swen Pförtner, dpa (Archiv)

Reinhard Mey wird 75 Jahre alt. Um seinen Geburtstag mag der beliebte Sänger kein Aufheben machen. So sehen die Pläne des gebürtigen Berliners aus.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein./ Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, /Blieben darunter verborgen und dann/ Würde, was uns groß und wichtig erscheint,/ Plötzlich nichtig und klein.

Sich in den Vordergrund zu schieben war nie sein Ding. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Reinhard Mey all die Gratulanten vom Leib halten und aus seinem 75. Geburtstag keine große Sache machen will. Er habe vor, den Donnerstag eher ruhig vorüberziehen lassen. So zumindest lässt er es über seine Plattenfirma Electrola ausrichten.

Und beim Wort vorüberziehen fällt einem natürlich sofort Meys größter Hit ein: "Über den Wolken", eine Geschichte, die die Leidenschaft zum Fliegen beschreibt wie keine zweite. Klar, dass der Liedermacher der Nation auch den Pilotenschein hat, sogar Hubschrauber durfte er früher fliegen.

Sein größtes Problem sei seine ausgeprägte Harmoniesucht, sagt Mey, der genau genommen Reinhard Friedrich Michael heißt, über sich. Und in der Tat, während sich Wecker, Biermann und Degenhardt im Revoluzzen überboten, sang Mey oft einfach nur hintergründig zur Gitarre. Kritisch war er trotzdem, aber nicht aufdringlich. Und für seine leise Art musste der Sänger lange Zeit in seiner inzwischen über 50-jährigen Karriere auch schmerzhafte Kritik einstecken.

Das Publikum hängt Reinhard Mey an den Lippen

"Bösartigen Konservatismus" diagnostizierte ein Feuilletonist bei ihm. "Kritischer Geist für Anfänger" ätzte die Tageszeitung einmal. Sein Publikum scherte und schert das wenig. Gebannt lauscht es dem markanten Timbre seiner Stimme, folgt dem "Über den Wolken" und schmunzelt über das Emanzipationsmonster "Annabelle" oder die "heiße Schlacht am kalten Buffet".

Der Wind hat sich längst gedreht. Der Tagesspiegel kündigte beispielsweise sein jüngstes Konzert in Berlin mit den Worten vom "Glück des Spielmanns an, der es nicht lassen kann und nicht lassen muss. Dessen Ruhm über ihn schon fast hinausgewachsen ist in eine Ära, in der die Freiheit wohl grenzenlos ist".

Das Konzert ist ausverkauft, wie die meisten, wenn er sich alle drei Jahre wieder auf den Weg durch die Republik macht. Reinhard Mey ist längst ein Kultsänger, und zwar keiner von der Sorte, wie man sie im Privatfernsehen sieht. Ein Künstler, der sich seinen Erfolg mit geschliffenen Texten und eingängigen Melodien selbst gezimmert hat.

Seine Karriere währt nun schon über 50 Jahre: Dieses Foto zeigt Reinhard Mey im Juli 1968 vor Studenten der Uni Erlangen-Nürnberg.
Foto: Karl Schnörrer, dpa (Archivfoto)

Reinhard Mey blieb sich immer treu

Und er hat sich im Laufe der Jahre nicht den musikalischen Moden angepasst, sondern ist der geblieben, der er immer war: ein großer Junge mit feinen Antennen für die bedeutsamen unscheinbaren Erlebnisse, der Stoff, aus dem seine Lieder gestrickt sind. Das war schon immer so.

Reinhard Mey wurde am 21. Dezember 1942 in Berlin geboren. Neben Klavier brachte er sich schon als Jugendlicher das Gitarren- und Trompetenspiel selbst bei. Schon früh steht er mit diversen Formationen auf der Bühne und sammelt dort schnell Erfahrungen.

Sein Abitur am französischen Gymnasium, der erste Plattenvertrag in Frankreich und seine Erfolge in Belgien führten dazu, dass seine Kompositionen stark vom Chanson beeinflusst wurden. Erste Erfolge feierte er folgerichtig in Paris.

Über 500 Songs schrieb Liedermacher Mey, "Mr. Lee" heißt sein letztes Album

Inzwischen ist er aber so etwas wie der Liedermacher der deutschen Nation und bringt immer noch regelmäßig neue Alben heraus. "Mr. Lee" heißt sein jüngstes. Über 500 Lieder stammen insgesamt aus seiner Feder.

Wie auf der Bühne, so ist Mey auch privat eher ein Leisetreter. Er joggt lieber durch den Wald, macht in Familie. Mey tritt so unauffällig auf, dass man kaum auf ihn aufmerksam werden würde, selbst wenn man ihn auf der Straße träfe.

Ein tiefer Einschnitt war der Tod seines Sohnes Maximilian mit 32 vor drei Jahren. Nach einer verschleppten Lungenentzündung und Herzrhythmusstörungen lag der junge Mann fünf Jahre im Wachkoma. "Der Schmerz will nicht weichen. Er ist da – für immer", sagt Mey heute. Doch er und seine Frau Hella haben gelernt, damit umzugehen.

Mey: "Wir hätten uns die Kugel geben können"

In einem Interview schildert Mey, wie er die Tragödie seines Lebens verarbeitet hat. "Wir mussten ja weiterleben. Meine Frau und ich hätten uns auch die Kugel geben können, aber wir haben zwei andere Kinder, denen man das nicht antun kann. Und wir haben alle zusammengehalten“, sagte er im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. "Wir haben versucht, eine Art zu finden, damit weiterleben zu können", sagt der Sänger.

Inzwischen hat er sich wieder in die Arbeit gestürzt und will auch mit 75 munter weiter auf Tournee gehen. Zu seinem Geburtstag will Reinhard Mey keine großen Worte verlieren. Im Mai dieses Jahres hat er das ja auf "Mr. Lee" bereits getan, seinem 27. Studioalbum. "Ich möchte so lange singen, bis ich einmal tot umfalle", lautet sein Wunsch. Sein Publikum wird das begrüßen.

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