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Rolling Stones-Konzert
12.06.2014

The Rolling Stones in Berlin: „Unter 600 Euro geht hier gar nichts“

Rolling Stones: Auf dem Schwarzmarkt kosten die Tickets mindestens 200 Euro.
Foto: Jörg Carstensen, dpa

Wie kommt man noch kurzfristig auf das Berlin-Konzert der Rolling Stones, das binnen acht Minuten ausverkauft war? Viel Geld hilft. Andere klettern auf Bäume, manche rebellieren.

Vor 49 Jahren war mehr Revolte zu spüren. The Rolling Stones brachen damals mit der Mission nach Westberlin auf, Deutschland eine Nachhilfestunde in Sachen Rock zu geben.

Doch bereits nach einer halben Stunde verlässt die Band um ihr damals noch lebendes Zentrum Brian Jones die Bühne. Das Publikum ist von Beginn an elektrisiert, will den Stars näher sein, als es denen lieb ist. Dann geht alles in Zerstörungswut unter: Aufgebrachte „Halbstarke“, so titeln die Zeitungen, reißen reihenweise Holzbänke aus und legen mit Bravo-Heftchen Feuer.

The Rolling Stones: 22.000 Tickets, verkauft in acht Minuten

So war es 1965, auf der Waldbühne, kurz nach „(I can’t get no) Satisfaction“. Vorgestern nun kehrten die Stones zurück an den Ort, dem der Schein einer Jugend kurz vor dem Umsturz anhaftet.

Vor den Toren der Waldbühne, wo Schwarzhändler, die wie Schwarzhändler aussehen, sich aber als Agenten bezeichnen, um Ticketpreise feilschen. Wo Fans, denen die horrenden Summen zu hoch sind, weiter mit ihrem Schild „Suche Ticket“ über den Platz unterhalb des Glockenturms hoffen.

22.000 Tickets hatte der Berliner Veranstalter innerhalb von acht Minuten verkauft. Das günstigste für knapp 110 Euro – für die hinteren Ränge ganz außen, von wo aus Jagger, Richards, Wood und Watts wie muntere Playmobil-Figuren aussehen.

The Rolling Stones in Berlin: "Unter 600 geht hier gar nichts"

Für den Stehbereich vor der Bühne mussten schon 225 Euro hingeblättert werden. Die Karten von Black Sabbath und Aerosmith an den beiden Waldbühnen-Abenden zuvor kratzten nicht einmal an der 100 Euro Grenze.

Aber heute spielen die Stones. Zwei von den teuren Stehplätzen sind im Angebot. In den Händen hält sie ein Mann, der offensichtlich auch jenseits von Rockkonzerten weiß, wie man Geschäfte macht. Angebote von 200 Euro schlägt er aus: „Unter 600 geht hier gar nichts.“ Zu welchem Preis er seine Tickets gekauft hat, weiß er angeblich nicht mehr.

Geschätzter Gewinn der Rolling Stones: Sechs Millionen Euro

„Wahrscheinlich geschenkt bekommen“, meint Carsten Wehrhoff, Musikredakteur vom Berliner „Radio Eins“. Er hält seinen Zettel mit „One Ticket please!“ nicht mehr auf Brusthöhe, sondern kurz vor Konzertbeginn etwas erschöpft auf Oberschenkelhöhe.

Die Stones hätten einfach alle überlebt. Die Ticketpreise seien jedoch nicht nur aus diesem Grund zu rechtfertigen. Ist das nun der letzte Auftritt in Berlin? „Ich gehe davon aus“, sagt Wehrhoff, der kurze Zeit später die ersten Akkorde von „Start me up“ hört, nickt und mit den Worten „Das lohnt sich nicht hier draußen“ den Platz verlässt.

The Rolling Stones: Die Meistbietenden erhalten den Zuschlag

Unweit erkennt Susanne Löhner-Linde. „Heute wird’s nichts.“ Sie hat die Hoffnung zum Hobby gemacht und wartet am VIP-Eingang auf Freikarten. Bei Robbie Williams hat’s geklappt. Bei Peter Gabriel bekam sie fünf Karten geschenkt, bei David Garrett saß sie neben Mutter und Schwester des Künstlers. Mal nehme sie ein Pressevertreter mit rein, mal komme der Manager vorbei. Ein paar Euro, „vielleicht 25“, würde sie heut’ zahlen.

Die Ticketpreise auf dem Schwarzmarkt liegen an diesem Abend aber bei mindestens 200 Euro. Bis zum Beginn holen die Händler Angebote der Fans ein. Irgendwann erhalten die Meistbietenden den Zuschlag. In Klappstühlen trinken Stones-Fans Dosenbier.

Vor 49 Jahren waren sie vielleicht halbstark, seitdem sind sie stark in die Breite gegangen. Die Familie sitzt auf dem Teer. Mutter stillt das jüngste Kind, Vater starrt abwechselnd Richtung Eingang und auf den Boden, während die Stones mit „You got me rocking“ und „It’s only Rock’n’Roll“ die 90er- und 70er-Alben auferstehen lassen.

Für einen Moment war hinter dem Zaun 1965

Ein Geheimtipp macht die Runde: „Die Akustik im Waldstück ist viel besser.“ An einem Feldweg stehen und sitzen rund hundert Menschen in der Dämmerung zwischen den Bäumen: Fans, denen die Karten auf dem Schwarzmarkt zu teuer sind. Passanten, die nie welche wollten. Darunter Jan und Pawel, zwei Brüder aus Polen, die mehr als 60 Konzerte der Stones besucht haben. Der Sound bei „Midnight Rambler“ zwischen den Bäumen? „Ist ok. Eben was Besonderes.“

Applaus brandet auf, obwohl der Song noch nicht zu Ende ist. Zwei Waldbesucher haben den Zaun vor den Toilettenhäuschen überwunden und stürmen Richtung Bühne. Nummer drei und vier folgen. Taschenlampen tauchen auf. Gebell. Bis „Jumping Jack Flash“ hat der Sicherheitsdienst mit Hundestaffel den Zaun wieder unter Kontrolle.

Einige Eindringlinge werden abgeführt. Die Stones leiten über zu „Sympathy“. Bis Jagger „Satisfaction“ ins Mikro stöhnt, sind die letzten rebellierenden Rockallüren der Fans verflogen. Für einen Moment war hinter dem Zaun 1965.

Wehrhoff erzählt vom Musikbusiness, von den Stones, die mehr als alle anderen Musiker Unternehmer seien und allein aus den beiden deutschen Auftritten der „14 on Fire“-Tour in Berlin und Düsseldorf geschätzte sechs Millionen Euro herausschlagen. „Eine ganz andere Liga wie zum Beispiel The Who, sagt er und hält seine Hände soweit auseinander, dass mindestens eine Platinplatte dazwischen passt.

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