Rückschlag für Pistorius: Pathologe verweigert Aussage
Weiterer Rückschlag für Oscar Pistorius im Mordprozess: Der von ihm bestellte Pathologe will nicht aussagen. Es geht um die Essensreste im Magen der getöteten Reeva Steenkamp.
Ein Pathologe will nicht im Mordprozess gegen Oscar Pistorius aussagen. Dabei hatte der südafrikanische Sprintstar den Pathologen selbst bestellt. Auf die Frage, ob er in den Zeugenstand treten werde, sagte Reggie Perumal der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag: "Nein (...). Sie wissen, dass ich im Moment nichts weiter sagen kann."
Entscheidung des Pathologen: Nicht im Prozess aussagen
Die Entscheidung gilt als weiterer Rückschlag für die Verteidigung des angeklagten Oscar Pistorius. Es wird vermutet, dass Perumal nicht aussagen will, um die Thesen der Staatsanwaltschaft nicht weiter zu untermauern.
Der Pathologe Gert Saayman, der von der Anklage präsentiert wurde, hatte Essensreste im Magen der getöteten Freundin von Pistorius gefunden. Daraus hatte er geschlossen, dass Reeva Steenkamp noch etwa zwei Stunden vor ihrem Tod gegessen hatte. Dies widerspricht der Aussage des Angeklagten, das Paar sei mehr als fünf Stunden vor dem Drama friedlich eingeschlafen. Perumal sei bei der Autopsie "im wesentlichen" mit ihm einverstanden gewesen, sagte Saayman nun.
Reeva Steenkamp durch Toilettentür erschossen
Ein anderer Pathologe, der jedoch nach eigenen Angaben nicht mit Perumal über dessen Entscheidung gesprochen hat, gab an, dieser wolle sich angeblich nicht gezwungen sehen, seine ursprüngliche Version vor Gericht abzuändern, und habe daher eine Befragung abgelehnt. "Wenn das stimmt und Doktor Perumal die Wahrheit nicht verdrehen will, gebührt ihm große Ehre dafür", sagte Steve Naidoo.
Der unterhalb der Knie amputierte Sportler hatte seine Freundin in der Nacht zum Valentinstag vergangenen Jahres durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen. Er beteuert, Steenkamp für einen Einbrecher gehalten zu haben. Der Staatsanwalt Gerrie Nel dagegen wirft Pistorius vor, seine Freundin nach einem Streit bewusst getötet zu haben. afp/AZ
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