Schlank dank Diät-Brille
Neue Technik soll mühselige Diäten ersetzen. Mit Handy-Apps, vibrierenden Gabeln und Diät-Brille kann man neuerdings das eigene Essverhalten überwachen - und abnehmen.
Diätpläne und Neujahrsvorsätze sind von gestern, körperliche Anstrengung sowieso. Glaubt man High-Tech-Entwicklern, nimmt uns die Elektronik künftig das Abnehmen ab: Wer heutzutage ein paar Kilo zu viel auf den Hüften hat, soll sich einfach für einige hundert Euro das passende Zubehör kaufen – und schon würden die Pfunde purzeln, heißt es.
Gabel vibriert, wenn man zu schnell ist
Bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas wurde beispielsweise jüngst eine digitale Gabel vorgestellt, die die Essgewohnheiten ihres Besitzers kontrolliert.
Der Elektronik-Hersteller Hapilabs will mit seiner „Hapifork“ Übergewichtigen das Abnehmen erleichtern. Er hat eine Gabel entwickelt, die vibriert, wenn ihr Besitzer zu schnell isst. Ein in der Gabel eingebauter Sensor registriert die Größe des aufgenommenen Bissens und die Geschwindigkeit, mit der ihr Besitzer die Gabel zum Mund führt.
Wir lebten nicht im 21. Jahrhundert, wenn nicht ein Handy mit im Spiel wäre: Zur Gabel gibt es nämlich ein passendes Programm, das die Daten speichert.
Die Entwickler des französischen Unternehmens sagen: Wer zu schnell isst, wird durch Vibrationen eines in der Gabel integrierten Motors gewarnt. Sollte dabei auch noch das Essen von der Gabel fallen, macht nichts! So vergeht vielleicht ganz die Lust an Schweinebraten und Co., das verspricht doppelten Abnehmerfolg.
Handy-Apps zählen Kalorien
Im Wunderland der cleveren Abnehm-Hilfen gibt es aber noch viel mehr zu entdecken. Kleine Programme, die beim Abnehmen unterstützen, gibt es genügend: Sie heißen „Abnehm-Tipps“, „CaloryGuard-App“, oder „Meal Snap“ und helfen bei der Lebensmittelauswahl.
Sie klären über die größten Abnehm-Irrtümer auf oder zählen die Kalorien der Mahlzeit.
Diät-Brille soll Bewusstsein manipulieren
Aber es geht noch einfacher: Wissenschaftler der Universität Tokio entwickelten eine Diät-Brille, die das Essen größer erscheinen lässt. Sie soll also das Bewusstsein des Trägers manipulieren. Die Japaner sind schon lange bekannt für kuriose Erfindungen, so ist es nicht verwunderlich, dass so eine Idee aus Nippon stammt.
Bei einem Test wurde den Probanden ein Keks gegeben. Mit Hilfe von Computertechnik und verzerrten Bildern erschien der Keks beim Blick durch die Brille größer, deren Hand blieb gleich. Die Freiwilligen aßen etwa zehn Prozent weniger, wenn der Keks doppelt so groß wirkte.
Abnehmen auf der Sonnenbank
Doppelt ist auch die Freude der Solarium-Liebhaber. Die können sich jetzt bräunen und abnehmen gleichzeitig. In einem neuen Solarium stehen die Personen auf einer beweglichen Platte, die den Körper durchschüttelt. Der Hersteller verspricht eine Gewichtsabnahme durch Vibration und Wärme. Das soll den Stoffwechsel anregen.
Schlank durch Magenschrittmacher
Die Essgier stoppen, soll ein Magenschrittmacher. Er ist schon länger auf dem Markt und wurde an der Uniklinik Magdeburg getestet. Dabei wurde stark übergewichtigen Probanden ein streichholzgroßes Gerät zwischen Fett- und Muskelgewebe in die Bauchdecke implantiert.
Dort gibt es kleine Stromimpulse ab. Diese sollen die Magenentleerung verlangsamen und dem Besitzer schnell ein Völlegefühl vortäuschen, sagen die Entwickler.
Sollte all das nicht klappen, bleibt noch eine letzte Möglichkeit, gleich zwei Kleidergrößen oder mehr zu verlieren. Notwendig dafür sind ein Computer, Kreativität und ein Bildbearbeitungsprogramm. Letzteres kostet nicht die Welt.
Außerdem hat es noch einen Vorteil: Auf den Bildern wirkt man auch nach vielen Jahren noch schlank.
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