Sechs Dinge, die Sie über das Händewaschen wissen sollten
Zum Tag der Händehygiene weist die Weltgesundheitsorganisation darauf hin, wie wichtig das Händewaschen ist. Eine Expertin verrät sechs Dinge, die für saubere Händen wichtig sind.
Den Tag der Händehygiene rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2009 ins Leben. Ziel ist es die Ansteckung durch Keime, die von den Händen übertragen werden, zu verringern. Sechs Dinge, die Sie zur Händehygiene wissen sollten.
1. 80 Prozent der ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen
Bis zu 80 Prozent der ansteckenden Krankheiten werden über Keime an den Händen übertragen, sagt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Monika Schulze, leitende Oberärztin für Hygiene am Klinikum Augsburg sagt, dass sich im privaten Bereich zwar nicht ganz genau bestimmen lasse, für wie viele Infektionen Keime an den Händen verantwortlich sind, aber in Krankenhäuser seien sie die Hauptursache für die Übertragung von Krankheiten.
2. Millionen Bakterien tummeln sich auf der Haut
Zehn Millionen Mikroorganismen leben auf einem Quadratzentimeter Haut, sagt Schulze. Schaut man sich nur die Hände an, kommt man auf etwa 150 verschiedene Bakterien Arten, die dort heimisch sind. Natürlich sind diese Bakterien nicht alle schädlich, die meisten brauchen wir sogar, beruhigt die Medizinerin. Aber manche sind eben doch krankheitserregend.
3. Grippe wird häufiger über die Hände übertragen als über das Sprechen
Meist werden Infektionen wie Grippe, Erkältung oder Schnupfen über die Hände übertragen. Schnupfen wird laut Schulze sogar häufiger über die Hände übertragen, als durch das Sprechen. Und noch eine andere Art von Bakterien wird von Hand zu Hand weitergegeben: Durchfallerreger. Dazu zählen zum Beispiel Salmonellen oder das Norovirus.
4. Händehygiene: Schon 20 Sekunden Hände waschen reicht aus
Das wichtigste um Keime auf den Händen zu töten ist es, sich regelmäßig die Hände zu waschen, und zwar mit Seife. Die meisten Menschen waschen sich die Hände allerdings zu kurz. Denn erst wenn man die Hände ordentlich nass macht und die Seife gut 20 Sekunden einreibt, gehen die Bakterien auch wirklich weg. Wichtig ist dabei auch zwischen den Fingern, an den Fingerspitzen und um die Nägel zu reinigen. Nach dem Händewaschen sollte man sich die Finger gut abtrockenen - auf öffentlichen Toiletten am besten mit einem Einmalhandtuch. Zuhause empfiehlt Schulze, dass jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch für die Hände hat. Außerdem sollte das Wasser nicht zu heiß sein. Denn das schädigt die Haut und den natürlichen Film auf ihr.
5. Desinfektionsmittel ist überflüssig
Die Hände zu desinfizieren, rät die Ärztin hingegen in den meisten Fällen nicht. "Unser Körper ist darauf ausgelegt, mit Keimen umzugehen. Das stärkt das Immunsystem", sagt Schulze. Desinfektionsmittel könne man deshalb ruhig weglassen. Dazu kommt, dass es außerdem die nützlichen Bakterien und die natürlichen Schutzfilm der Haut angreift, den wir brauchen, um uns vor Krankheitserregern zu schützen. Geht allerdings gerade eine Grippewelle oder ein Magen-Darm-Virus um, kann es durchaus sinnvoll sein, sich die Hände zu desinfizieren. "Allerdings dann nur für eine kurze Zeit", sagt Schulze. Auch Menschen, die wegen einer Krankheit ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten sich die Hände desinfizieren. "Das muss man aber mit seinem Arzt absprechen", so Schulze.
6. Die meisten Bakterien lauern auf dem Smartphone
Smartphone, Tablet, Türklinken und Einkaufswagengriffe - das sind die Orte, an denen die meisten Bakterien lauern. Die gute Nachricht: Sie schaden den meisten Menschen nicht. Denn das Immunsystem kommt laut Schulze gut mit ihnen klar. Die Ärztin hält es auch nicht für sinnvoll, das Smartphone oder den Telefonhörer am Arbeitsplatz regelmäßig zu desinfizieren. "Das Smartphone benutzt man ja meist nur selbst. Das heißt darauf befinden sich auch nur Bakterien der eigenen Hautflora und die machen uns nichts aus", so Schulze.
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