Sekten-Guru kommt im Juli vor Gericht
Ein Sekten-Guru wird Mitte Juli vor Gericht stehen. Er und seine Lebensgefährtin müssen sich wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen verantworten.
Mitte Juli muss sich ein Paar vor Gericht verantworten, weil es einem an Mukoviszidose erkrankten Kind keine Medikamente gegeben hat. Der Sekten-Guru der "Neuen Gruppe der Weltdiener" und seine Lebensgefährtin haben dem Kind drei Jahre lang keine Hilfe zukommen lassen.
1999 war die Mutter des Kindes mit dem Mann zusammen gezogen, der sich selbst als Lehrer seiner Sekte bezeichnet. Ihre drei Kinder nahm sie mit. Kurz nach dem Umzug soll sie die Medikamente des damals zwölfjährigen Sohns entsorgt haben. Außerdem wurde den Ermittlungen zufolge auch seine Krankenversicherung gekündigt.
Sekten-Guru ging mit Jungen nicht zum Arzt
Nach der Absetzung der Medikamente ging es dem Jungen deutlich schlechter. Trotzdem gingen die Mutter und der Sekten-Guru nie mit ihm zum Arzt, bis die Kinder 2002 auszogen. Der Junge mit Mukoviszidose soll mit 16 Jahren nur noch 27 Kilogramm gewogen haben. Er flüchtete zu seinem leiblichen Vater.
Der Prozess gegen das Paar beginnt am 15. Juli und ist auf drei Tage angesetzt. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat die Anklage wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen in vollem Umfang zugelassen. dpa/AZ
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