Sonnyboy und Kämpfer: Tom Cruise kehrt als Actionstar zurück
In dem Thriller "Edge of Tomorrow" unternimmt Tom Cruise eine rasante Zeitreise, um die Welt vor Aliens zu retten. Mit 51 Jahren trumpft er immer noch als strahlender Held auf.
Tom Cruise spielt wieder den tollen Kerl. In "Edge of Tomorrow" ist Hollywoods Sonnyboy als Soldat William Cage quasi unsterblich. Täglich wird er in den Kampf geschickt und von Aliens umgebracht, doch in dem Zeitreisethriller von Doug Liman ("Die Bourne Identität") durchlebt er seinen Einsatz immer wieder neu und wird dabei in jeder Runde besser.
Es gab Flops in seiner Karriere, schlagzeilenträchtige Scheidungen, Skandale um seine offensive Scientology-Mission, doch trotz der Kratzer im Image ist Cruise mit 51 Jahren als Actionstar bestens im Geschäft. Als wäre die Zeit an dem draufgängerischen "Topgun"-Pilot der 1980er Jahre spurlos vorbeigegangen, plant Cruise zum Premieren- Auftakt einen rekordverdächtigen Stunt.
Am Mittwoch (28. Mai), einen Tag vor dem Kinostart von "Edge of Tomorrow", will er mit seiner Kollegin Emily Blunt zu Filmpremieren gleich in drei Länder jetten. Die Tour-de-Force über drei rote Teppiche soll um 7 Uhr früh (Ortszeit) in London beginnen, gefolgt von der Premiere in Paris um 14 Uhr, bevor es zur nächtlichen Filmvorführung zurück nach New York geht.
Tom Cruise strotzt vor Energie
Cruise strotzt vor Kraft und Energie. In einem Trailer für den Zeitreisethriller erklärt er stolz, dass die schweren Kampfanzüge zum Schutz gegen die Aliens nicht computergeneriert sondern echt sind. Bis zu 55 Kilogramm schwere Ausrüstung habe er bei den Dreharbeiten getragen. Monatelang habe er für die Rolle trainiert.
Sein Privatleben hält der Star schon länger unter Verschluss. Seit der Scheidung von Katie Holmes (35) vor zwei Jahren hat sich der Schauspieler voll in die Arbeit gestürzt. Töchterchen Suri lebt mit der Mutter in New York. Im April feierte sie dort, weitab von Hollywood, ihren 8. Geburtstag.
Ganz öffentlich - mit merkwürdigen Freudenhopsern auf dem Sofa von Talkmasterin Oprah Winfrey - hatte Cruise 2005 die entflammte Liebe zu seiner Kollegin zur Schau gestellt. Die Ehe mit Holmes war die dritte für Cruise. Von 1987 bis 1990 war er mit der Schauspielerin Mimi Rogers verheiratet. Noch im Scheidungsjahr gab er Nicole Kidman das Jawort. Sie galten als Traumpaar, bis zur plötzlichen Trennung nach zehn Ehejahren. Auch das Ende mit Holmes kam für die Öffentlichkeit überraschend, vielleicht auch für Cruise.
Pleiten gab es auch vor der Kamera. Sein strahlendes Lächeln musste sich Cruise 2008 verkneifen, als er in Berlin den Stauffenberg-Film "Operation Walküre" vorstellte. Dass ein Hollywood-Star und bekennender Scientologe den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg spielt, war umstritten. Es gab Pannen und Querelen am Set, der Kinostart wurde dreimal verschoben. Ein Jahr zuvor war der Polit-Thriller "Von Löwen und Lämmern" mit Cruise, Meryl Streep und Robert Redford an den Kinokassen kläglich gescheitert.
Mit 24 spielte Tom Cruise in "Top Gun" mit
Mit gefährlichen Stunts in schwindelerregender Höhe in "Mission:Impossible - Phantom Protokoll" gelang Cruise Ende 2011 das glanzvolle Comeback. Bei den Dreharbeiten kletterte er in Dubai an der Fassade des höchsten Gebäudes der Welt herum. Co-Star Jeremy Renner bescheinigte Cruise Endlos-Energie: "Der Kerl schläft nie."
Mit dem Mord-Thriller "Jack Reacher" und dem Science-Fiction- Blockbuster "Oblivion" ging es Schlag auf Schlag weiter. Er wagte auch schräge Rollen, etwa mit Pelzjacke und langer Mähne als Rockstar in dem Filmmusical "Rock of Ages", oder im Fettanzug mit Glatze als hysterischer Studio-Boss in der Actionkomödie "Tropic Thunder".
Mit Anfang 50 ist Cruise so gefragt wie in seiner Glanzzeit in den 80er und 90er Jahren, als er Schlag auf Schlag Hits lieferte: "Die Farbe des Geldes", "Cocktail", "Rain Man", "Geboren am 4. Juli", "Tage des Donners", "Eine Frage der Ehre", "Die Firma" und 1996 die erste "Mission: Impossible" als Agent Ethan Hunt. Cruise und Regisseur Chris McQuarrie bereiten derzeit den fünften Teil der "Mission: Impossible"-Serie vor.
Auch der Militärstreifen "Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel" soll knapp drei Jahrzehnte nach seinem Kinostart eine Fortsetzung bekommen. Gerade 24 Jahre alt, spielte Cruise damals einen schneidigen US-Marineflieger, der in der Pilotenschule "Top Gun" mit Können und einer großen Klappe auffällt. Das traut man ihm heute immer noch zu. dpa
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