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HIV/Aids
31.03.2017

Späte Genugtuung: Erfolg für Opfer des Bluter-Skandals

Angehörige Aids-infizierter Bluter demonstrieren im März 1994 in Bonn.
Foto: Markus Redmann/Archiv (dpa)

Sie wurden ausgegrenzt, rechneten mit einem frühen Tod - und hatten keine Chance auf ein normales Leben. Nun jubeln die Opfer des Bluter-Skandals über eine späte Genugtuung.

Das Aids-Virus bekam Michael Diederichs als Kind. Damals, in den 80er Jahren, kam HIV für viele einem Todesurteil gleich. Diederichs ist Bluter, das Blut aus Wunden gerinnt nicht oder nur langsam. Das Virus bekam er über infiziertes Konzentrat, gewonnen aus menschlichem Blutplasma, das gegen seine Krankheit helfen sollte. Diederichs überlebte - wenn auch unter oft dramatischen Umständen. Jetzt feiert Diederichs einen Erfolg im jahrelangen Kampf um Anerkennung - wie Hunderte andere Betroffene des Bluter-Skandals, die wegen schleppender Reaktionen der Behörden damals mit HIV infiziert wurden.

Bluter mit HIV infiziert: Betroffene benötigen Hilfszahlungen

Dabei geht es um Geld. Erst 1995 wurden die Opfer des Bluter-Skandals anerkannt und mit Hilfszahlungen aus einer Stiftung unterstützt. Doch der Stiftung droht das Aus, Ende 2018 dürfte das Geld alle sein, wenn sich nichts tut. Weitere Finanzzusagen beteiligter Pharmafirmen und des Deutschen Roten Kreuzes zu erhalten, wurde immer schwieriger. Rund 1500 Hämophile (Bluter) wurden HIV-infiziert und von dem Skandal aus der Bahn gerissen. Noch 300 Bluter bekommen Geld aus der Stiftung, dazu rund 250 andere Personen, meist direkte Angehörige.

"Es gibt viele, die sagen: Wir geben uns die Kugel, wenn wir nichts mehr bekommen", sagt Diederichs Freundin Lynn Sziklai, die als Aktivistin für die Belange der infizierten Bluter kämpft. Eine Studie des Instituts Prognos zeigt: Den Betroffenen des HIV-Bluter-Skandals geht es von Jahr zu Jahr schlechter - gesundheitlich, psychisch, finanziell. Sie sind auf die Hilfen der Stiftung angewiesen.

Politik hat sich spät für Betroffene des Bluter-HIV-Skandals eingesetzt

Jetzt hat sich die Politik bewegt. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat den Koalitionsfraktionen - auch in der SPD gibt es umtriebige Unterstützer der Skandalopfer - einen Gesetzespassus zugleitet, der bald mit einem anderen Gesetz beschlossen werden soll. Das Ziel des Manövers: Der Bund will für die Betroffenen zahlen. Er beteiligte sich bisher schon an der Stiftung, doch nun soll den Opfern die Hilfe lebenslang garantiert werden - und zwar in der Höhe angepasst an die Rentenentwicklung. Kostenpunkt: neun bis zehn Millionen Euro jährlich.

"Ich kann es nicht glauben, was nun passiert ist", sagt Michael Diederichs. "Das war ein harter Kampf." Viele seiner Leidensgenossen seien derart stark körperlich beeinträchtigt, dass sie teure Hilfsmittel bräuchten. Diederichs selbst arbeitet maximal zwei bis drei Stunden am Tag ehrenamtlich beim betreuten Wohnen. Mehr geht nicht. Seit Jahren wirbt er zudem öffentlich um Verständnis für die Opfer des Bluter-Skandals. Wer HIV-positiv ist, aber noch ohne Aids-Erkrankung, bekommt rund 760 Euro aus der Stiftung pro Monat, Aids-Kranke rund 1500 Euro und Angehörige gut 500.

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Heute ist Aids für viele Menschen kein Grund mehr, Kranke zu stigmatisieren. Diederichs, inzwischen 41 Jahre alt, hat das oft schon anders erlebt. In der Schule - in seiner Heimat Ulm - sagte er niemandem etwas über die Krankheit. Erst mit 21 outete er sich als Aids-Kranker. Es ging ihm damals zu schlecht, um die Krankheit weiter zu verbergen.

Wenn nun tatsächlich im Bundestag beschlossen wird, dass die HIV-infizierten Bluter ein Leben lang aus der Stiftung unterstützt werden, hat sich für Diederich der Kampf gelohnt. "Wir haben es geschafft, dass die Politiker uns ernst nehmen", sagt er. Auf jeden Fall müssten die Betroffenen nun aber dran bleiben. dpa/sh

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