Suff und Sex: Polizei will in Skandal-Hochburg Magaluf aufräumen
Dagegen wirkt der Ballermann harmlos: Die Briten-Hochburg Magaluf auf Mallorca ist bekannt für Straßenprostitution und Sexorgien. Jetzt will die Politik gegen die Exzesse vorgehen.
Die Urlaubshochburg Magaluf ist das Sodom oder Gomorra Mallorcas: Sexorgien in Kneipen, in denen Frauen mit Freigetränken zu eindeutigen Handlungen animiert werden. Unzüchtige Handlungen am helllichten Tag am Strand und eine immer aggressivere Straßenprostitution. Auch die Massenvergewaltigung einer Touristin, die nachts auf dem Rückweg zu ihrer Herberge von fünf Männern überfallen wurde, beschäftigt die Polizei.
Vor allem britische Sauftouristen fahren in die Skandal-Hochburg
Bürger und Hoteliers sind empört und fordern, in der Skandal-Hochburg Magaluf endlich aufzuräumen. Der Badeort, der rund 20 Kilometer westlich von Palma de Mallorca liegt und zur Gemeinde Calviá gehört, wird vor allem von britischen Touristen besucht.
Und er hat in Sachen Sittenlosigkeit längst der Ballermann-Meile an der östlich von der Inselhauptstadt gelegenen Playa de Palma, die eher von deutschen Urlaubern frequentiert wird, den Rang abgelaufen. Zumal seit diesem Sommer am deutschen Ballermann-Strand mit einem Sittengesetz für züchtige Ordnung gesorgt wird. Kein Shopping in Badekleidung mehr, keine Besäufnisse aus Sangria-Eimern.
Werbung mit Sexvideo
In Magaluf, und vor allem im dortigen strandnahen Vergnügungsviertel Punta Ballena, geht es derweil immer zügelloser zu: Als Beleg dafür darf jenes Sex-Video gelten, das derzeit durch das Internet geistert und die mallorquinischen Behörden auf den Plan rief. Und in dem ein abstoßender Exzess zu sehen ist, mit dem derzeit junge britische Sauftouristen nach Magaluf gelockt werden.
Das Handy-Video zeigt eine Frau auf der Bühne einer Magaluf-Bar, die reihenweise sexuelle Handlungen an männlichen Gästen vornimmt. Dabei soll es sich um einen in Mode gekommenen „Wettbewerb“ handeln, in dem besonders aktiven weiblichen Gästen Gratisgetränke versprochen werden. Diese Praxis ist offenbar in etlichen Vergnügungsschenken gang und gäbe.
Die Behörden sind alarmiert
Der konservative Bürgermeister Manuel Onieva zeigte sich entsetzt und kündigte inzwischen an, dass die Polizei gegen die zweifelhaften Etablissements ermitteln werde. Man werde prüfen, ob sich die Barbesitzer wegen Anstiftung zur Prostitution strafbar gemacht hätten, bestätigte ein Rathaussprecher. Bei Gesetzesverstößen drohe die Schließung der Lokale.
Die mallorquinische Gleichstellungsbehörde stellte Strafanzeige und sprach von „erniedrigenden und diskriminierenden Praktiken“ gegenüber den beteiligten Frauen. Die oppositionellen Sozialisten im Ort bezeichneten es als „nicht hinnehmbar, dass touristische Einrichtungen den Sex und eine demütigende Haltung gegenüber Frauen als Werbung benutzen, um Gewinne zu erzielen“.
Am Strand gibt es Flutlicht - gegen nächtliche Sexorgien
Dies ist nicht der erste Skandal in Magaluf: In diesem Sommer sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, den Strand in der Dunkelheit mit Flutlicht auszuleuchten, um nächtliche Sexorgien zu unterbinden. Auch am Tag muss die Polizei immer wieder wegen unsittlicher Tätigkeiten im Sand eingreifen oder weil Touristen splitternackt auf Stadtbummel gehen.
Die knapp 5000 ständigen Bewohner Magalufs protestieren schon länger – bisher vergeblich – gegen das wachsende Heer der Prostituierten im Ort, die mit immer offensiveren Praktiken Kunden fangen.
Oftmals sind auch Drogen im Spiel, wie bei jenen durchgedrehten Briten, die versuchen, vom Hotelbalkon aus in den Swimmingpool zu springen – und nicht selten dabei sterben. Auch der 28-Jährige, welcher dieser Tage am Strand von Magaluf Touristen mit Beißattacken angriff, befand sich im Vollrausch. Offenbar hatte er die auf der Ferieninsel neu aufgetauchte Zombie-Droge „Cannibal“ ausprobiert, welche ihn in eine Art tollwütige Bestie verwandelt hatte.
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