Tausende Menschen fliehen vor Waldbrand nahe L.A.
Die kalifornische Feuerwehr bekommt einen Waldbrand nahe Los Angeles nicht unter Kontrolle. Über 20.000 Bewohner fliehen.
Die kalifornische Feuerwehr bekommt einen Waldbrand im Santa Clarita Valley nordwestlich von Los Angeles nicht in den Griff. Bis Montag fielen mehr als 140 Quadratkilometer Wald- und Buschland den Flammen zum Opfer. Sie bedrohten 2000 Häuser und veranlassten mehr als 20.000 Bewohner zur Flucht. Trotz des Einsatzes von 3000 Feuerwehrleuten und 26 Hubschraubern waren nur zehn Prozent des Brands unter Kontrolle.
Das "Sand Fire" brach am Freitag aus nach wie vor ungeklärter Ursache im Sand Canyon aus. Es rückte praktisch ungebremst auf die Kleinstadt Santa Clarita unweit von Los Angeles vor. Mindestens 20 der in den Hügeln verstreuten Häuser von Santa Clarita wurden nach Angaben der Behörden von den Flammen zerstört - darunter auch zwei Häuser von Feuerwehrleuten. 10.000 weitere Gebäude wurden evakuiert, mehrere Straßen vorsorglich gesperrt.
Waldbrand bei L.A. - Flammen fressen sich weiter durch
Die Flammen fraßen sich auch durch die bei Filmproduktionsgesellschaften beliebte Sable Ranch mit ihrem Wildwest-Flair. Einzig ein gigantischer Dinosaurier aus Metall, der für eine neue Serie des US-Streamingdienstes Netflix eingesetzt werden soll, konnte gerettet werden, wie Ranchbesitzer Derek Hunt berichtete. "Wir hatten schon vorher Brände hier und konnten unseren Besitz stets schützen", sagte Hunt. "Aber dieser hier, der ist ein Bestie".
Die Flammen bedrohten auch den berühmten Tierpark der Schauspielerin Tippi Hedren. Der 86-jährige Star aus dem Hitchcock-Film "Die Vögel" und 340 der 400 Raubkatzen ihres Reservats Shambala Preserve wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht, wie Hedrens Tochter Melanie Griffith per Twitter mitteilte. Stunden später gab sie wieder Entwarnung.
Die kalifornische Feuerwehr hat auch mit einem weiteren Buschbrand weiter nördlich zu kämpfen. Er erfasste laut Behörden ein 60 Quadratkilometer großes Gebiet des bei Touristen beliebten Küstenstreifens Big Sur. 20 Gebäude waren am Montag bereits niedergebrannt, über 1600 weitere bedroht.
Kalifornien leidet seit fünf Jahren unter einer Rekord-Dürre. Bäume und Büsche sind ausgedörrt und gehen beim kleinsten Funken in Flammen auf. afp/AZ
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