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Hildesheim
08.02.2017

Tochter als Prostituierte verkauft - Mutter muss ins Gefängnis

Was treibt eine Frau dazu, ihr eigenes Kind im Internet zum Sex anzubieten? Die Motive einer 37-Jährigen aus der Nähe von Hildesheim bleiben auch nach dem Prozess im Dunkeln.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa

Was treibt eine Frau dazu, ihr eigenes Kind im Internet zum Sex anzubieten? Die Motive einer 37-Jährigen aus der Nähe von Hildesheim bleiben auch nach dem Prozess im Dunkeln.

Ein halbes Jahr lang bietet eine Mutter aus der Nähe von Hildesheim ihre 16-jährige Tochter als Prostituierte im Internet an. Sie arrangiert die Termine mit den Freiern und kassiert das Geld für den käuflichen Sex. Dem Mädchen droht sie mit Rauswurf, falls es sich den Männern widersetzt. Wegen Zuhälterei und schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern hat das Landgericht Hildesheim die 37-Jährige am Mittwoch zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Nach den Erkenntnissen der Anklage war sie zwischen 2012 und Juli 2013 auch dabei, als sich ihr Lebensgefährte an ihrer jüngeren, damals elfjährigen Tochter verging. Sie soll die Taten sogar gefördert haben. 

Der mitangeklagte Freund der Altenpflegerhelferin erhält eine Gefängnisstrafe von vier Jahren und zehn Monaten. Nach Überzeugung des Gerichts missbrauchte er nicht nur zweimal das jüngere Mädchen, sondern auch einmal die 16-Jährige, als diese sich nicht wehren konnte. Der 40 Jahre alte Elektroinstallateur hat die Vorwürfe in der nicht-öffentlichen Verhandlung bestritten. Die Mutter legte dagegen ein umfassendes Geständnis ab.

Bereits im Juli 2013 war die ältere Tochter erstmals von der Polizei vernommen worden. Wegen der Überlastung der Jugendkammer startete der Prozess aber erst im Januar 2017. Für Nebenklage-Anwältin Andrea Wegert ist diese Verzögerung eine "Katastrophe für den Rechtsstaat". Die Mädchen seien gezwungen gewesen, die Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse zu bewahren und hätten nicht einmal eine Traumatherapie beginnen können, kritisiert sie.

Opfer seien detailreich und glaubhaft gewesen

Die Urteilsverkündung am Mittwoch: Im Saal 147 sind wieder Zuschauer zugelassen. Die Angeklagte zieht die Kapuze ihrer hellen Jacke tief ins Gesicht, ihr Freund versteckt sich hinter einer schwarzen Mappe, die er während der gesamten Urteilsbegründung hochhält. Die 37-Jährige schaut kein einziges Mal zu ihren Töchtern, die ihr genau gegenübersitzen. Sie wirkt gleichgültig, stützt den Kopf behäbig auf und blickt ins Leere. 

Die Vorsitzende Richterin Barbara Heidner nennt keine Einzelheiten, betont aber, dass die Aussagen der Opfer detailreich und glaubhaft gewesen sind. In diesem Moment füllen sich die Augen der älteren Tochter mit Tränen. Sie leide unter dieser Tat besonders, weil es die eigene Mutter gewesen sei, die sie verkauft habe, sagt die Richterin. Zugunsten der nicht vorbestraften Angeklagten wertet die Jugendkammer das umfassende Geständnis, in dem sie auch ihren mitangeklagten Freund belastet.

"Die Mutter hätte sich entschuldigen können"

Der Mann hatte im Prozess von einem Komplott der Mutter und einer der Töchter gesprochen. Er behauptet, nie der Lebensgefährte der Mutter gewesen zu sein und mit ihr nie Sex gehabt zu haben. Zahlreiche Fotos widerlegten dies, sagt die Richterin. Es gebe keinerlei Anhaltspunkt für eine Verschwörung: Die Angeklagte und ihre Töchter hätten überhaupt kein Verhältnis mehr. 

Nach der Verhandlung wirkt die ältere Tochter erleichtert und lächelt etwas, die jüngere zeigt kaum eine Regung. "Für die Mädchen sind die Freiheitsstrafen ein wichtiges Signal und auch eine Genugtuung", sagt ihre Anwältin. "Sie haben in unglaublichem Maße unter den Taten gelitten. Die Mutter hätte sich entschuldigen können." 

Die 37-Jährige akzeptiert das Urteil. Der Verteidiger des 40-Jährigen lässt zunächst offen, ob sein Mandant Revision einlegen wird. Weil sich das Verfahren der Richterin zufolge wegen der Überlastung der Kammer so lange hinausgezögert hat, gelten jeweils drei Monate der Strafen bereits als verbüßt.

Christina Sticht, dpa

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