US-Fahnder feierten Sexpartys auf Kosten von Drogen-Kartellen
Ein US-Untersuchungsbericht zeigt: Drogenfahnder der DEA haben sich von kolumbianischen Drogenhändlern Prostituierte bezahlen lassen - in vermutlich 621 Fällen.
US-Drogenfahnder haben sich von Rauschgiftkartellen Sexparties bezahlen lassen. Das geht aus einem 138-seitigen Bericht des US-Justizministeriums über "unangemessene sexuelle Kontakte" bei den Bundespolizeibehörden hervor, der am Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde.
Sieben Beamte der Drogenbekämpfungsbehörde DEA hätten ihre Teilnahme an den Partys gestanden und seien mit Disziplinarstrafen belegt worden. Beteiligt gewesen war laut dem Bericht des Generalinspekteurs auch ein stellvertretender Regionaldirektor. Der Bericht macht keine genauen Angaben zum Ort, laut Washington Post fanden die Feiern aber in Kolumbien statt.
Kolumbianische Drogenfahnder organisierten Partys mit Prostituierten
Über Jahre hätten kolumbianische Drogenfahnder demnach für ihre US-Kollegen in deren Appartements Partys mit Prostituierten organisiert. Die DEA-Agenten hätten laut US-Justizministerium wissen müssen, dass die Prostituierten von den örtliche Kartellen bezahlt würden. Kolumbianische Polizisten sagten außerdem aus, dass mindestens drei DEA-Agenten in Führungspositionen Geld, Geschenke und Waffen von Kartellmitgliedern erhalten hätten.
Das Justizministerium hatte die Untersuchung nach einem Skandal um Agenten des Secret Service gestartet. Mehrere Personenschützer sollen im April 2012 Prostituierte in ihr Hotel im kolumbianischen Cartagena eingeladen haben, während sie eigentlich die Teilnahme von US-Präsident Barack Obama an einem Gipfeltreffen vorbereiten sollten. Die Sex-Partys der DEA sollen in den Jahren zuvor stattgefunden haben.
DEA: 621 mutmaßliche Fälle sexuellen Fehlverhaltens und sexueller Belästigung
Der Bericht befasst sich mit 621 mutmaßlichen Fällen sexuellen Fehlverhaltens und sexueller Belästigung über vier Jahre bei DEA, der Bundespolizei FBI, dem Amt für Waffenkontrolle ATF sowie der Justizbehörde USMS. Rund ein Fünftel betrifft Beziehungen zwischen Mitarbeitern dieser Behörden. Teils seien die Ermittlungen auch behindert worden. AZ/AFP/dpa
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