Über 21.000 neue Waffenscheine in Deutschland ausgestellt
Es ist fast eine Aufrüstung: Über 21.000 Waffenscheine wurden in den vergangenen zwei Monaten ausgestellt. Dahinter steckt Angst. Doch auch die Waffen können zur Bedrohung werden.
Der kleine Waffenschein für Schreckschusspistolen und auch Pfefferstpray sind im Trend. Über 21.000 neue Waffenscheine sind zwischen Ende November und Ende Januar ausgestellt worden. Die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic hatte eine Anfrage danach an das Bundesinnenministerium gestellt. Die Antwort liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Insgesamt waren im Nationalen Waffenregister Ende Januar fast 301.000 kleine Waffenscheine gespeichert.
Deutsche rüsten auf: Behörden stellen über 21.000 neue Waffenscheine aus
Der sprunghafte Anstieg zeige die wachsende Verunsicherung der Bevölkerung, sagte Mihalic. "Wenn jedoch immer mehr Menschen Waffen tragen, wird das eher zur Eskalation als zur Beruhigung der Lage beitragen", so die Fraktionsexpertin für innere Sicherheit.
Irene Mihalic ist selbst ausgebildete Polizistin und sie kritisierte die Entwicklung. Vor allem stört sie die Vorstellung, dass Menschen vorschnell zu ihren Waffen greifen. "Man stelle sich vor, dass bei Großveranstaltungen wie Karneval Menschen vorschnell zur Waffe greifen und so vielleicht Chaos und Gewalt erst provozieren", sagte sie.
Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen vor dem Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht hatten Behörden in mehreren Bundesländern wachsendes Interesse am kleinen Waffenschein gemeldet.Für den reinen Erwerb dieser Waffen gibt es derzeit keine Auflagen. Mihalic forderte, das zu ändern. Aus ihrer sicht wäre es gut, den Kauf und Besitz von Schrechschusswaffen und Pfefferspray eigens zu erlauben.
"Angesichts der konstanten Bedrohungslage durch Anschläge gibt es vieles, was wir sicherheitspolitisch brauchen", sagte Mihalic. "Aber mehr Waffen brauchen wir in dieser Situation bestimmt nicht." Die Politik müsse vielmehr für eine personell gut bestückte und angemessen ausgestattete Polizei sorgen. AZ/dpa Immer mehr Menschen wollen eine Waffe
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