Ufos am Himmel über der Region? Das steckt hinter den Beobachtungen
Ufos gibt es nur im Kino, oder? Immer wieder beobachten Menschen auch in unserer Region merkwürdige Lichtphänomene. Oft lassen sich die Rätsel aber leicht lösen.
Sonnenuntergang über Aystetten. Die letzten Strahlen durchbrechen die kahlen Äste. Wolken ziehen über den blauen Himmel. Ein Fotomotiv wie gemalt, denkt sich Ritva Unger und drückt auf den Auslöser. Nicht ein-, nicht zwei-, sondern sechsmal. Doch als sie ihre Fotos prüft, kommt ihr etwas merkwürdig vor. Aus dem Nichts ist ein orange schimmernder Punkt aufgetaucht. Schwebt da oben ein Ufo? Unger traut ihren Augen nicht. Eigenartige Lichtspiele am Himmel kennt sie aus ihrer finnischen Heimat zu Genüge. Doch solch einen seltsamen Fleck hat sie noch nie gesehen.
Unger lässt das Gesehene nicht mehr los. Sie fragt ihren Vermieter. Der kennt sich mit Himmelsphänomenen aus, weiß, wann die Raumstation ISS oder die Venus zu sehen sind. Doch jetzt ist er ratlos. Die Suche beginnt.
Vom Himmel waren die Menschen schon immer fasziniert. Über Jahrtausende zähmten sie Tiere, Land und Meere. Doch die Welt über ihnen schien für sie unerreichbar. Dann schafften sie es doch. Flugzeuge wagten sich in die Lüfte, Raketen ins All. Sterne wurden studiert, Planeten erforscht. Und doch blieben viele Rätsel. Vor allem eines ist bis heute nicht gelöst: Gibt es irgendwo im Universum Außerirdische? Und wenn ja, könnten diese irgendwann auch zu uns Irdischen herabsteigen? Mit einem unbekannten Flugobjekt, einem Ufo, zum Beispiel?
Was wirklich hinter den Ufos steckt
Jetzt, wenn am Sonntag der Tag des Ufos gefeiert wird, lässt sich eines festhalten: Es mangelt nicht an Menschen auf der Welt, die glauben, sie hätten schon Ufos gesehen. Andere sind sich da nicht so sicher. Sie rufen lieber bei Experten an. Bei Christine Zerbe zum Beispiel.
Zerbe ist Vorsitzende der Astronomischen Vereinigung Augsburg. Sie betreut auch die Sternwarte Diedorf. Zwei- bis dreimal im Jahr erhalte sie Anrufe von Menschen, die ungewöhnliche Lichterscheinungen beobachtet hätten und fragten: Handelt es sich dabei um ein Ufo?
Alternative Erklärungen hatte Zerbe bisher immer. "Häufig haben sie helle Planeten wie die Venus, die Raumstation ISS oder nach oben steigende Himmelslaternen gesehen", sagt die Physikerin. Auch Skybeamer, die ihr grelles Licht bis hinauf zu den Wolken werfen, könnten für ungewöhnliche Lichtphänomene verantwortlich sein.
Die meisten Ufo-Rätsel lassen sich schnell lösen
Tatsächlich lösen sich die meisten Rätsel schnell auf. 2003 entpuppte sich ein vermeintliches Ufo über Neusäß-Ottmarshausen als Partyballon. 2012 stellte sich ein angebliches Ufo über Illerzell (Landkreis Neu-Ulm) als eine flatternde Seidenfolie heraus. Weder unbekannt noch unbemannt war ein mutmaßliches Ufo, das Dieter Ulshöfer 2013 über dem Grünten entdeckte. Es handelte sich um einen Heißluftballon.
Keine Erklärung fand dagegen Georg Höcherl für seine Beobachtung. Er wollte im Januar 2014 den Vollmond fotografieren, als ihm ein leuchtendes Objekt auffiel. Ein Flugzeug war es nicht. Es hätten die Positionslichter gefehlt, sagte Höcherl. Vielleicht hatte er eine Drohne gesehen, vielleicht eine Sternschnuppe, vielleicht Weltraumschrott. Das Kühbacher Rätsel wurde nie gelöst.
Ritva Ungers Fall schon. Sie wandte sich an die Astronomische Vereinigung Augsburg. Die fand tatsächlich eine Erklärung: "Wir sind der Überzeugung, dass es sich bei dem orangen Objekt auf den Fotos um einen Reflex im Objektiv der Kamera handelt, also um ein Spiegelbild der Sonne mit den Ästen davor", antwortete die Vereinigung. Das Ufo, nicht mehr also als eine optische Täuschung. Ufo-Anhänger dürften enttäuscht gewesen sein.
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