Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Rauchverbot in Mietwohnungen
Am Mittwoch steht das Amtsgericht Düsseldorf wegen einer Klage vor der Frage, ob es starkes Rauchen in einer Mitwohnung verbieten soll. In einer Umfrage war die Mehrheit dagegen.
Einer repräsentativen Umfrage zufolge verteidigt eine große Mehrheit der Deutschen das Nach Richterspruch: Rauchen in Mietwohnungen bald verboten?. Rund 77 Prozent der Befragten erklärten, zu Hause sollte das Rauchen erlaubt bleiben. Auch unter den Nichtrauchern war eine deutliche Mehrheit dieser Meinung, wie das Marktforschungsinstitut YouGov herausfand. Nur 17 Prozent der insgesamt 1.020 Befragten befürworten dagegen ein Rauch-Verbot in der Wohnung.
Am Mittwoch verhandelt das Amtsgericht Düsseldorf über die Mieter kämpft um Recht aufs Rauchen, dem die Vermieterin wegen seines starken Mietminderung wegen Zigarettenrauchs ist möglich gekündigt hatte.
Rauchverbot in der Mietwohnung? Nein, sagt die Mehrheit der Deutschen
In der Umfrage waren die meisten Menschen auch tolerant, wenn es um das Rauchen unter freiem Himmel geht: 70 Prozent der Befragten sind gegen ein Rauchverbot an öffentlichen Plätzen. Ein Viertel würde ein solches Verbot aber befürworten. Gleichzeitig fühlen sich viele Menschen gestört, wenn etwa neben ihnen im Restaurant geraucht wird. Gut die Hälfte (55 Prozent) stört sich am Qualm in geschlossenen Räumen. Dieser Wert steigt auf 82 Prozent bei Leuten, die noch nie selbst geraucht haben. 41 Prozent aller Befragten fühlen sich von Rauchern am Nachbartisch hingegen nicht gestört.
Zugleich ist eine Mehrheit der Meinung, dass bestehende Rauchverbote die Raucher nicht zu sehr in ihrer Freiheit einschränken (57 Prozent). Nur ein gutes Drittel (39 Prozent) sagt: "Ja, Raucher werden durch das Rauchverbot wie zum Beispiel in Restaurants, Bars und Kneipen zu stark eingeschränkt". Regelmäßige Raucher finden das zu 61 Prozent, Gelegenheitsraucher zu 50 Prozent.
Besonders den Jüngeren machen die bestehenden Rauchverbote wenig aus: 70 Prozent der 18- bis 24-Jährigen stimmen der Aussage zu, dass die Verbote Raucher nicht zu sehr einschränken. Bei den 45- bis 54-Jährigen ist es hingegen mit 53 Prozent nur gut die Hälfte, die dem zustimmt. 45 Prozent in diesem Alter sehen darin eine Beschneidung der individuellen Freiheit der Raucher.
Rauchen verliert bei Jugendlichen an Beliebtheit - 52 Prozent strikt dagegen
Nur ein knappes Drittel (29 Prozent) gab in der YouGov-Umfrage an, noch nie geraucht zu haben. Ein gutes Drittel (35 Prozent) erklärte, regelmäßig zu rauchen. Alle anderen Befragten sagten, sie seien ehemalige Raucher (26 Prozent) oder würden ab und zu zur Zigarette, Pfeife oder Zigarre greifen (10 Prozent).
Beim Rauchverhalten gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen jüngeren und älteren Menschen. Bei den Immer weniger Jugendliche rauchen (52 Prozent), regelmäßige Raucher sind nur 19 Prozent. In der Altersgruppe der 45 bis 54-Jährigen sagte nur ein Viertel (24 Prozent), dass sie noch nie geraucht haben. Regelmäßige Raucher sind 41 Prozent der Befragten mittleren Alters. (dpa/AZ)
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