Unicef: Jeden Tag sterben 15.000 Kinder unter fünf
Die Kindersterblichkeit ist weltweit rückläufig. Doch noch immer sterben Tausende Kinder und Kleinkinder an Unterernährung oder heilbaren Krankheiten. Das berichtet Unicef.
Jeden Tag sind im vergangenen Jahr nach UN-Angaben durchschnittlich 15.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten und Unterernährung gestorben. Rund 7.000 von ihnen seien Babys gewesen, die in den ersten vier Wochen ihres Lebens starben, teilte das Kinderhilfswerk Unicef am Donnerstag in Genf mit. Was wohl am meisten erschreckt, was die Kindersterblichkeit angeht: Die meisten Krankheiten seien heilbar gewesen.
Insgesamt meldete das Hilfswerk eine rückläufige Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahren: Während 2016 rund 5,6 Millionen Mädchen und Jungen unter fünf Jahren starben, waren es im Jahr 2000 noch 9,9 Millionen. Neben den Sterbefällen nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren werden jedes Jahr laut Unicef viele Totgeburten erfasst.
Kindersterblichkeit: Unicef fordert zum Handeln auf
Die Hilfsorganisation verlangte von den Regierungen mehr Anstrengungen im Kampf gegen Hunger und Krankheiten. Impfungen, das Verabreichen von Medikamenten, das Stillen, eine professionelle medizinische Betreuung bei der Geburt sowie bessere sanitäre Einrichtungen könnten viele Kinderleben retten, so Unicef.
Falls der Kampf für die Kinder nicht erfolgreich geführt würde, drohe bis zum Jahr 2030 ein Massensterben, warnte Unicef. Dem derzeitigen Trend zufolge würden 60 Millionen Jungen und Mädchen in den nächsten dreizehn Jahren ihren fünften Geburtstag nicht erleben, die Hälfte von ihnen würden Säuglinge sein. Die häufigsten Todesursachen bei den Kleinen seien Lungenentzündung, Durchfall und Komplikationen bei der Geburt.
Unicef: Indien und Afrika besonders betroffen von Kindersterblichkeit
Die meisten Babys starben 2016 den Angaben nach in fünf Ländern, in denen laut Unicef zusammen die Hälfte aller Todesfälle auftraten: Indien (25 Prozent), Pakistan (zehn Prozent), Nigeria (neun Prozent), Demokratische Republik Kongo (vier Prozent) und Äthiopien (drei Prozent). epd/sh
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