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Sizilien
05.11.2018

Unwetter löscht Familie aus - Wer ist schuld an der Tragödie?

Bei der Familienfeier in diesem Haus aus Sizilien fanden neun Menschen den Tod.
Foto: Mike Palazzotto, dpa

Neun Menschen sind bei einer Familienfeier in Sizilien gestorben, weil ein Landhaus zu nah an einem Fluss steht. Dabei hätte das Anwesen lange abgerissen sein sollen.

Giuseppe Giordanos Stimme ist tränenerstickt, sein Leid ist mit Händen zu greifen. Ob er weiß, dass ihn Fernsehkameras filmen, ist nicht klar. Giordano ist ein gebrochener Mann. Kaum vorstellbar, was ihm am vergangenen Wochenende widerfahren ist. Es sollte eine fröhliche Familienfeier werden, doch Giordano hat alles verloren.

Seine beiden Kinder, ein einjähriges Mädchen und ein 15-jähriger Junge, sind ertrunken. Auch seine Frau, der Vater, die Schwester und eine Nichte starben am Samstagabend in Casteldaccia bei Palermo. Di Familie Giordano wollte eine Geburtstagsfeier im Landhaus am Fluss Milicia begehen. Es regnete, das schon. Aber wer konnte mit so einer Katastrophe rechnen?

Apokalyptische Szenen

Regenfälle ließen aber das Flüsschen blitzartig anschwellen. Giordano versuchte mit Besen und Lappen dem Wasser Herr zu werden. Es müssen apokalyptische Szenen gewesen sein, die sich dann in dem Landhaus abspielten. Familienangehörige, die auf Bäume flüchteten, schreiende Kinder und Babys.

Die Schlamm- und Wassermassen fluteten das Haus und verwandelten die Feier in eine Tragödie, neun Familienangehörige starben. Giordano schilderte am Tag darauf das Drama. Zweieinhalb Stunden habe er vergeblich um Hilfe gerufen. „Wenn sie von der Gefahr wussten, warum haben sie uns nichts gesagt?“, so lautet seine Anklage.

Seit einer Woche suchen heftige Stürme und extreme Regenfälle Italien heim. Zwölf Menschen kamen insgesamt am Wochenende ums Leben, 30 Tote sind es seit Anfang vergangener Woche. Die Unwetter haben kaum eine der 20 italienischen Regionen ausgespart. In Ligurien peitschte das Meer brutal gegen die Küste, in Rapallo bei Genua wurde ein Jachthafen zerstört. Im Veneto verwüsteten Stürme ganze Wälder, auch in der Hauptstadt Rom werden immer noch entwurzelte Bäume beseitigt.

Die stärksten Regenfälle gab es in den vergangenen Tagen auf Sizilien. Die Behörden hatten die höchste Alarmstufe ausgerufen, und doch kamen für viele die Niederschläge mit unvorhergesehener Wucht. Ein italienisches Ehepaar, das in Frankfurt am Main lebt, wurde bei Agrigent von einer Schlammlawine im Auto erfasst und kam ums Leben. Auf Sardinien wurde am Wochenende eine 64-jährige Urlauberin aus Deutschland vom Blitz erschlagen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt

Es heißt, das Wetter auf der Halbinsel mit seinen kurzen, monsunartigen Regenfällen spiele verrückt. Und doch zieht sich wie ein roter Faden die menschliche Verantwortung für die Dramen durch das Land. In Casteldaccia bei Palermo ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Die Ermittler versuchen herauszufinden, warum das Haus vermietet wurde, das so nah am Flussufer stand und laut einem Beschluss des Gemeinderats eigentlich schon seit 2008 hätte abgerissen werden müssen. Die Eigentümer legten beim Verwaltungsgericht Klage ein, drei Jahre später war der Fall entschieden, doch es passierte nichts.

Italien ist nach Überzeugung seiner Einwohner das schönste Land, wenn nicht auf Erden, dann wenigstens in Europa. Man fragt sich allerdings auch, warum sich ausgerechnet in dieser Schönheit so gehäuft Leid aneinander reiht.

Die Antwort könnte lauten: Weil viele Menschen die Besonderheit ihrer italienischen Heimat als selbstverständliches Kapital, aber nicht als zu pflegenden Schatz betrachten. „Wieviele Tote und wieviele Tragödien müssen noch geschehen, bis verstanden wird, dass endlich das Territorium gesichert werden muss“, sagt etwa Stefano Ciafani, Präsident des Umweltverbands Legambiente.

Oft werden illegal errichtete Häuser den Bewohnern zum Verhängnis. Einer Untersuchung zufolge stehen 80 Prozent der illegal in Italien errichteten Gebäude immer noch, ohne dass die Eigentümer den Abriss in naher Zeit fürchten müssten. Zugleich waren gleich mehrere Amnestie-Gesetze für Eigentümer illegaler Bauobjekte in der Vergangenheit verabschiedet worden.

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