Urlauber sitzen mehrere Tage auf Mallorca fest
Sie kamen nicht weg: Da sich Abflüge um teils mehr als 50 Stunden verzögerten, saßen am Wochenende über 300 Passagiere auf Mallorca fest.
Insgesamt mehr als 300 Passagiere saßen seit dem Wochenende auf Mallorca fest, rund die Hälfte von ihnen mehr als 50 Stunden. Gleich drei Maschinen der Fluglinie Condor konnten einem Bericht der Mallorca Zeitung zufolge nicht abheben, zwei wegen technischer Probleme, die dritte wegen eines Vogelschlags. Der Abflug zu den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sei stündlich verschoben worden, berichteten Passagiere. „Wir wurden von Gate zu Gate geschickt“, erzählte ein 39-Jähriger aus Siegburg bei Bonn. 162 der Mallorca-Urlauber landeten schließlich in der Nacht zu Dienstag am Flughafen Köln/Bonn.
Statistik: Fluglinien sind in der Hälfte der Fälle für Verspätung verantwortlich
Ob und wie sie entschädigt werden, hängt von der genauen Ursache für die Verspätung ab, sagt Reiseexperte Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Wenn die Fluglinie selbst verantwortlich sei, müsse sie bezahlen, etwa bei technischen Problemen. Bei höherer Gewalt wie Naturkatastrophen blieben Fluggäste auf ihren Kosten sitzen. Laut Statistiken der Deutschen Flugsicherung sind Fluglinien für knapp die Hälfte der Verspätungen verantwortlich.
Was Passagieren zusteht, regele bei Flügen aus der EU und in die EU die Fluggastrechteverordnung, erklärt Buttler. Für Nicht-EU-Flüge gelte das Montrealer Abkommen. In der Fluggastrechteverordnung liege die Höhe der Entschädigung je nach Strecke und Dauer der Verzögerung zwischen 250 und 600 Euro. Ab fünf Stunden Verspätung könne dann der Flugpreis zurückgefordert werden. Gestrandete Passagiere hätten Anspruch auf Verpflegung und Hotelübernachtungen – Feldbetten reichten nicht. Reiseexperte Buttler empfiehlt, so viel wie möglich zu dokumentieren und alle Quittungen aufzuheben. Fälle wie der jetzt in Mallorca seien Ausnahmen, sagt eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung. mit dpa
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