Verwirrung im Niklas-Prozess
Neuer Verdächtiger
Im Prozess um den Tod des verprügelten Schülers Niklas in Bonn hat eine Zeugin überraschend den Hauptangeklagten entlastet. Sie beschuldigte einen anderen jungen Mann der Tat. Ein Bekannter von ihr habe genau gesehen, wie der Streit am Tatabend abgelaufen sei, sagte die 19-Jährige vor dem Landgericht aus. „Bei seiner Aussage hat er gelogen, aus Angst vor dem wahren Täter. Er will auf keinen Fall noch mal vor Gericht erscheinen.“
Der 26-jährige Bekannte, von dem die junge Frau sprach, hatte Anfang März selbst im Zeugenstand gesessen. Damals hatte er ausgesagt, er habe nicht gesehen, wer Niklas geschlagen und getreten habe. „Der Täter hat ihm gedroht, ihm eine Kugel zwischen die Augen zu schicken, wenn er ihn beschuldigt“, sagte die 19-Jährige. Auch der Mann, den die 19-Jährige für schuldig hält, war schon als Zeuge geladen. Er hatte seine Aussage jedoch verweigert. Laut Anklage sitzt er zurzeit in Abschiebehaft. Ende März soll er Deutschland verlassen. (dpa)
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