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Vierlinge Berlin
27.05.2015

Vierlinge als Geldanlage

Die älteste Mutter Deutschlands Annegret Raunigk posierte mit ihrer Tochter Lelia 2005 in ihrem Haus in Berlin-Spandau.
Foto: Patrick Lux dpa

Mit 65 Jahren gilt Annemarie Raunigk als Deutschlands älteste Mutter. Jetzt gibt die Charité in Berlin Einblicke in die ungewöhnliche Geburt. Fotos gibt es nur gegen Geld.

Doch, Neeta, Dries, Bence und Fjonn gehe es gut, sagt Professor Dr. Christoph Bührer, Direktor der Klinik für Neonatologie an der Charité in Berlin. Die kritische Phase sei noch nicht überstanden, doch ihr Zustand sei stabil. Bührer meint die Vierlinge der Berliner Lehrerin Annemarie Raunigk, die nach einer künstlichen Befruchtung noch einmal schwanger wurde, mit 65 Jahren. Eine Geschichte, beinahe zu unglaublich, um wahr zu sein.

Am Dienstag vor einer Woche kamen die Vierlinge nach einem Notkaiserschnitt in der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt, Neeta, die Kleinste, wog mit 30 Zentimetern gerade mal 655 Gramm, so viel wie ein Teddy.

Vierlinge in Berlin: Zerbrechlich sind sie und ganz süß

Zerbrechlich sähen sie aus, aber auch „ganz süß“, sagt Bührer. Er lächelt versonnen. Er hat sie ja selber gesehen. Das unterscheidet ihn von den meisten Journalisten, die der Einladung zur Pressekonferenz gefolgt sind. Fotos der Vierlinge sind kostenpflichtig. Das RundherumPaket, 4 Frühchen plus einmal Mutti, kostet 750 Euro, allerdings nur pro Woche und nur online. Es seien die branchen-üblichen Preise, die People-Magazine sonst auch für Schnappschüsse von Hollywood-Stars bezahlen, heißt es bei RTL.

Deutschlands größter Privatsender kassiert das Geld. Man habe die Exklusiv-Rechte an der Geschichte erworben, als Annemarie Raunigk schon in der 15. Woche schwanger gewesen sei, heißt es in Köln.

Ein cleverer Coup: Ein TV-Sender vermarktet eine Geschichte, die nicht nur den Boulevard, sondern auch die Wissenschaft interessiert. Eine 65-Jährige, als Mutter von Vierlingen? „Soweit ich weiß, hat es einen solchen Fall noch nicht gegeben“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Henrich, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin an der Charité. Man ist geneigt, von einem medizinischen Wunder zu sprechen. Aber das Wunder ist eben das eine, und das Interesse der Öffentlichkeit das andere. Am Abend vor der Pressekonferenz konnte man die Vierlinge und ihre Mutter um 18 Uhr in einem kurzen TV-Beitrag für das RTL-Magazin „Explosiv“ sehen.

Annemarie Raunigk saß angekleidet auf ihrem Bett. Sie wirkte matt und niedergeschlagen. Wenige Minuten vor dem Interview hatte ihr ein Arzt mitgeteilt, das Neeta operiert werden müsse. Zwei kleine Löcher im Dünndarm, nichts Lebensbedrohliches, sofern man das bei „Hochrisikopatienten“ eben sagen könne. „Man kann sich nur motivieren, indem man sagt, die Kinder schaffen das“, sagt Annemarie Raunigk mit gepresster Stimme.

Im späteren Verlauf der Sendung erfährt man, dass Neeta die Operation gut überstanden habe. Eine Meldung, die Christoph Bührer bei der Pressekonferenz bestätigt. Ob er geahnt hat, worauf er sich eingelassen hat, als er die Patientin aufnahm, von der Kritiker sagen, sie sei nicht nur besonders fruchtbar, sondern auch äußerst geschäftstüchtig?

Es ist alles ein bisschen absurd. Da befeuert RTL den Medienrummel um eine Mutter und ihre vier Säuglinge, von denen zwei künstlich beatmet werden müssen. Und die Charité versucht, die Wogen zu glätten. Wolfgang Henrich bemüht sich um einen sachlichen Ton. Er versucht, den Eindruck zu erwecken, die Ärzte hätten alles im Griff.

Das Medienecho auf die Geburt der Vierlinge, so viel immerhin räumt er ein, sei „immens“ gewesen. Es habe viele Falschmeldungen gegeben. Deshalb habe man die Journalisten eingeladen. Die Pressemappe aber ist überschaubar. Ein einziges DIN-A4-Papier mit einer Meldung.

Doch ihre Botschaft ist klar: „Die Kinder benötigen viel Aufmerksamkeit und eine intensive Behandlung.“ Man mag sich jetzt lieber nicht ausmalen, wie es weitergeht, sollte eines der Kinder sterben. Darf oder muss dann die Klinik die Meldung verbreiten? Oder ist es dann auch Aufgabe von RTL? Es sind Fragen, die RTL-Pressesprecher Matthias Bolhöfer nicht beantworten kann oder will. Auch die verantwortlichen Direktoren der Charité halten sich zurück.

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