Warum feiern wir eigentlich Advent?
Früher eine Zeit des Fastens und der Buße, ist der Advent heutzutage von festlichen Lichtern, Adventskränzen und Weihnachtsmärkten geprägt. Doch woher kommen diese Traditionen?
In der Adventszeit (vom lateinischen adventus = Ankunft) bereiten sich Christen auf Weihnachten vor. Einst eine Zeit des Fastens und der Buße ist der Advent heute geprägt von geschmückten Einkaufsstraßen und Weihnachtsmärkten.
Seit wann wird Advent gefeiert?
Erste Belege für eine Adventsliturgie kommen aus dem 5. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert schrieb die Kirche vier Wochen Advent vor, beginnend mit dem vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag.
Welche Bedeutung haben die einzelnen Adventssonntage?
Der erste Advent zum Beginn des Kirchenjahres steht für den Einzug Jesu in Jerusalem. Die weiteren Adventssonntage sind der Wiederkunft Christi, Johannes dem Täufer und Maria gewidmet - bei den einzelnen Konfessionen in unterschiedlicher Reihenfolge.
Woher kommt der Adventskalender?
Seit etwa 1850 gab es "Adventszeitmesser" als Kreidestrichtafeln, Abrisskalender oder Weihnachtsuhren. Um 1900 brachte ein Münchner Verleger für religiöse Schriften erste gedruckte Adventskalender auf den Markt. Das erste Exemplar mit Türchen zum Öffnen soll es um 1920 gegeben haben, den ersten mit Schoko-Füllung Ende der 1950er Jahre.
Seit wann gibt es Adventskränze?
Mitte des 19. Jahrhunderts soll es in einem Hamburger Jugendheim den ersten Adventskranz gegeben haben - damals noch mit 24 Lichtern. Mit nur noch vier Kerzen hielt der Brauch schnell Einzug in evangelische Haushalte in Norddeutschland. Im katholisch geprägten Süden wurde der Adventskranz erst nach dem Zweiten Weltkrieg populär.
Welche Bedeutung hat das Licht in der Vorweihnachtszeit?
Kerzen in der Adventszeit symbolisieren Jesus Christus, das Licht der Welt. Christliche Pfadfinder tragen bei ihrer Aktion "Friedenslicht" eine Flamme von der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem nach Europa. Dort wird das Licht verteilt, damit es allen Menschen in der Adventszeit als Zeichen für Frieden und Völkerverständigung leuchtet.
Wie teuer ist der Lichterglanz daheim?
Deutsche Haushalte verbrauchten 2013 in der Advents- und Weihnachtszeit mit Lichterketten oder Leuchtfiguren nach Angaben des Ökostrom-Anbieters Lichtblick etwa 500 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Jahresverbrauch einer Stadt mit 114 000 Haushalten. Einer Umfrage zufolge leuchteten etwa sechs Millionen Deko-Lämpchen (2011: 8,5 Mio). Die Kosten für den festlichen Glanz beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 101 Millionen Euro (2011: 126 Millionen). dpa
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