Weitere Todesopfer aus Hoteltrümmern in Italien geborgen
Aus den Trümmern des verschütteten Hotels in Italiens Erdbebengebiet sind weitere Todesopfer geborgen worden. Indes mehren sich die Vorwürfe gegen die Behörden.
Das teilten die Einsatzkräfte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Zahl der Getöteten nach dem Lawinenunglück am Gran-Sasso-Massiv in Mittelitalien stieg damit auf neun, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Retter suchten in der Nacht zum Dienstag weiter nach möglichen Überlebenden. Hoffnung war am Montag aufgekommen, nachdem die Einsatzkräfte drei Hundewelpen lebend gerettet hatten.
Lawinenunglück in Italien: Immer mehr Vorwürfe
Indes mehren sich die Vorwürfe gegen die Behörden. Die Staatsanwaltschaft in Pescara geht unter anderem Anschuldigungen nach, wonach Notrufe ignoriert worden sein sollen und sich der Rettungseinsatz verzögert haben soll. Es würden auch alle Entscheidungen überprüft, die zur Öffnung des Hotels in der Abruzzen-Gemeinde Farindola geführt hätten, sagte Staatsanwältin Cristina Tedeschini.
Die Lawine war am Mittwoch vergangener Woche in der vollkommen eingeschneiten Region nach einer Erdbebenserie abgegangen. Mehr als 20 Menschen wurden am Montag noch vermisst.
Das Hotel Rigopiano liegt in 1200 Metern Höhe unter einem Steilhang. Die Zufahrtsstraßen waren wegen des hohen Schnees vor dem Unglück nicht passierbar. Ermittelt wird gegen Unbekannt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und Herbeiführens eines Unglücks.
Eine E-Mail des Hoteldirektors, die italienische Medien abdruckten, ging demnach Stunden von dem Unglück an die Präfektur, die Polizei und die Provinz Pescara sowie an den Bürgermeister von Farindola. Darin dringt der Direktor auf schnelle Hilfe, um die Straße zu dem Hotel zu räumen. Jedoch kam das Schneeräumfahrzeug erst Stunden nach dem Unglück an. dpa/AZ
Lawinenunglück: Ein kleines Wunder in der Katastrophe
Die Diskussion ist geschlossen.