Wie Bären, Elefanten & Co. gegen die Sommerhitze kämpfen
Cremen sich Elefanten ein? Bekommen sie einen Sonnenbrand? Und essen Tiere eigentlich Eis? Im Zoo zeigt sich: Bei 40 Grad sind Mensch und Tier gar nicht so verschieden.
Es klingt ungewöhnlich, aber ähnlich wie Menschen schützen sich auch Zootiere gegen die Hitze. Der Zoologische Garten in Berlin hat deswegen derzeit so seine Tricks, um Elefanten & Co. das Wetter erträglicher zu machen.
"Lehm ist die Sonnencreme der Elefanten", erklärt Tobias Rahde, Kurator des Zoologischen Gartens in Berlin. Dazu lassen die Tierpfleger am Freitag Wasser in eine Lehmgrube laufen - und die Dickhäuter wälzen sich großflächig in der zähen Flüssigkeit. Ähnlich sieht das bei den Alpakas aus. Sie nehmen ein Bad in einer Schlammgrube.
Jungtiere plantschen länger als Erwachsene
Rüssel hoch, Maul auf - und dann Wasser marsch: Während die Alpakas sich durch die Schlammgrube rollen, holt sich die Elefantenrunde des Zoos eine Abkühlung unter einem Wasserstrahl. Eine Ganzkörperdusche nehmen aber die wenigsten. Vor allem Elefantenkind Anchali kann von dem kühlen Nass nicht genug bekommen. "Das ist wie bei den Menschen", erklärt Rahde. "Während die Erwachsenen eher träge werden, springen die Kleinen rege ins Wasser."
Eher unkonventionell schützen sich übrigens Störche: Sie beschmieren ihre Beine mit flüssigem Kot, um sie vor der Sonne zu schützen, wie der Naturschutzbund Nabu zu berichten weiß. Oft sehen ihre Beine dann nicht rot aus, sondern scheinen weiß zu sein. Das biete Sonnenschutz und das im Kot enthaltene Wasser verdunste und kühle die Beine. "Das ist der gleiche Effekt als würde der Storch schwitzen", erklärt ein Nabu-Sprecher.
Zur Abkühlung gibt es Eisbomben-Futter
Hirscheber, Bären, Papageien oder auch Affen bekommen ihre Abkühlung dagegen von Innen - mit einer Eisbombe. Dazu mischen Tierpfleger Futter und Wasser und lassen beides in der Kühltruhe erstarren. "Das ist wie ein Wassereis", sagt Kurator Rahde.
"Die meisten denken: Oh Gott, die armen Eisbären." Die lasse die aber Hitze tatsächlich relativ kalt. "Eisbären können ihre Haare auf- und abstellen. Wenn es besonders warm ist, legen sie ihre Haare aktiv an. Das ist dann wie ein weißes T-Shirt", sagt Fachmann Rahde
Auch in Stuttgart sind die Wilhelma-Tierpfleger überzeugt, dass ihre Eisbären Corinna und Felix eher gern in der Sonne sind. Ihr Organismus sei daran gewöhnt, mit großen Temperaturunterschieden - von sehr kalten Minus 40 Grad bis 25 Grad plus - klar zu kommen. Überschüssige Wärme werden sie über ihre Schnauze und die gut durchblutete blaue Zunge los.
Zu lange ungeschützt in der Sonne sollten Tiere aber trotzdem nicht bleiben. Beispielsweise Elefanten können durchaus einen Sonnenbrand bekommen. Ihre Haut färbe sich dann etwas dunkler, im schlimmsten Fall könne sie sogar Brandblasen werfen, sagt Rahde in Berlin. dpa
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