Wie die Polizei auf Steinewerfer reagiert
Nach dem schweren Unfall bei Heidenheim machen sich viele Autofahrer Sorgen. Wie die Polizei auf Steinewerfer reagiert und welche Strafe diesen droht.
Durchsagen wie diese: „Vorsicht, auf der A8 werfen Personen Gegenstände auf die Fahrbahn“, kennt man aus dem Radio. Das muss nicht heißen, dass wirklich jemand Dinge wirft, sagt Sebastian Adam vom Polizeipräsidium Schwaben Süd-West. Meist beobachtet ein Autofahrer etwas Verdächtiges und ruft die Polizei. Die warnt alle Autofahrer übers Radio. Gleichzeitig fahren Beamte an die Stelle und gucken, ob dort jemand ist.
Mehr Hinweise als Vorfälle
„Es gehen häufiger Hinweise bei uns ein, als dass etwas passiert“, erzählt Adam. 2015 habe es in seinem Zuständigkeitsgebiet im Allgäu und den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg drei Unfälle wegen Steinewerfern gegeben. In diesem Jahr war es bislang einer. Menschen wurden nicht verletzt. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord schätzt, dass es dort einen Vorfall im Jahr gibt.
Wie gefährlich Steinewerfer sind, zeigt der Fall einer vierköpfigen Familie aus Biberach. Sie war am Sonntag auf dem Heimweg von einer Familienfeier, als ein Unbekannter einen Beton-Klotz auf die A7 zwischen Heidenheim und Giengen schmiss. Ihr Auto fuhr gegen den Brocken. Die 25-jährige Mutter schwebt seitdem in Lebensgefahr. Sie hat nach Angaben der Bild-Zeitung eine schwere Kopfverletzung. Die Polizei wollte das nicht bestätigen. Der Vater und die vier und sechs Jahre alten Kinder wurden ebenfalls verletzt. Ihnen geht es besser.
Die Kriminalpolizei in Ulm fahndet mit einer Sonderkommission nach dem Täter. Das ist in solchen Fällen gar nicht einfach, sagt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Nord. Hin und wieder könnten die Täter geschnappt werden. In schlimmen Fällen – wie in Heidenheim – droht ihnen eine Anklage wegen versuchten Mordes.
Die Diskussion ist geschlossen.