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Schumacher-Skiunfall
15.01.2014

Wie gefährlich ist künstliches Koma?

Ex-Rennfahrer Michael Schumacher stürzte am 29. Dezember schwer. Seit seinem Skiunfall liegt er im künstlichen Koma.
Foto: Rainer Jensen, dpa

Wie Michael Schumacher werden im Krankenhaus Günzburg jährlich 200 Patienten ins Koma versetzt. Der Chef der Neuroanästhesie, Dirk Repkewitz, erklärt, welche Folgen das hat.

Mehr als zwei Wochen nach seinem Skiunfall in Frankreich liegt Michael Schumacher noch immer im künstlichen Koma. Wann weckt man denn Patienten mit solch schweren Schädel-Hirn-Traumata normalerweise wieder aus dem Tiefschlaf auf?

Repkewitz: Nach ein bis zwei Wochen beendet man in solchen Fällen eigentlich das künstliche Koma. Man versetzt Patienten ja immer dann in solch einen Tiefschlaf, wenn das Gehirn geschädigt und nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Das ist im Prinzip wie bei anderen verletzten Organen: Ein gebrochenes Bein stellt man auch ruhig, und wenn man einen Herzinfarkt hat, versucht man, das Herz zu entlasten. Dieser Schongedanke steht auch in Bezug auf das Gehirn im Vordergrund. Solange es geschwollen ist, hält man den Tiefschlaf aufrecht. Nach einer gewissen Zeit klingt die Schwellung aber ab, das ist immer so. Und dann beendet man das künstliche Koma so frühzeitig wie möglich.

Das bedeutet, Michael Schumacher müsste bald aufgeweckt werden?

Repkewitz: Ja. Michael Schumacher hatte durch den Skiunfall offenbar mehrere Blutungen und Schwellungen im Gehirn – und dadurch gestiegenen Hirndruck. Jetzt haben die französischen Ärzte bei ihm ja Folgendes gemacht: Sie haben ihn ins Koma versetzt und erst mal versucht, den Schädel zu entwässern, um dort Druck abzubauen. Dann haben sie den Knochendeckel am Schädel entfernt. Und, sie haben seinen Körper gekühlt. Das ist eine weitere Möglichkeit, zusätzlich zum künstlichen Koma den Sauerstoffverbrauch des Gehirns zu senken. Diese sogenannte Hypothermie hat man bei Schumacher wohl gemacht, obwohl sie noch weitere Risiken birgt. Das künstliche Koma ist ja auch schon nicht ganz ungefährlich.

Welche Gefahren drohen Patienten im künstlichen Koma?

Repkewitz: Je länger es dauert, desto mehr Komplikationen treten auf. Ein Patient im künstlichen Koma schläft so tief, dass man ihn beatmen muss. Sein ganzer Körper ist gedämpft, auch die Schluckreflexe und die Hustenreflexe. Durch die künstliche Beatmung entwickeln die Patienten nach ein paar Tagen eigentlich immer eine Lungenentzündung. Am Anfang funktioniert die Beatmung über einen Narkoseschlauch, den man in die Luftröhre einführt. Das kann man aber nicht länger als ein paar Tage machen, weil es sonst Komplikationen gibt. Spätestens nach zehn Tagen muss man bei den Patienten deshalb einen Luftröhrenschnitt – also eine Tracheotomie – machen. Ich bin mir sicher, dass man auch schon bei Herrn Schumacher eine Tracheotomie gemacht hat.

Wie lange kann man die Medikamente geben, die den Tiefschlaf auslösen?

Repkewitz: Bestimmte Narkotika kann man nicht zu lang geben, das gibt sonst Komplikationen am Herzen. Am Anfang wird oft Propofol gegeben, das Medikament ist ja durch Michael Jackson bekannt geworden. Damit wird der Patient in den Tiefschlaf versetzt. Nach einer gewissen Zeit versucht man, das dann mit Benzodiazepinen fortzuführen. Der Vorteil dabei ist, dass diese Mittel für das Herz schonender sind. Ein Nachteil ist aber, dass es sehr lange dauert, bis der Stoff den Körper wieder verlässt.

Wie funktioniert bei Koma-Patienten die Ernährung?

Repkewitz: Am Anfang über einen Venenkatheter, aber dann versucht man, auf eine Ernährungssonde im Magen umzustellen. Wenn dadurch die Funktion des Magen-Darm-Trakts aufrechterhalten werden kann, ist das ein positives Zeichen. Das schützt auch vor Infekten. Häufig gelingt es aber nicht, weil die Patienten doch viel Magensaft verlieren oder sich erbrechen. Aber wenn es klappt, ist es sehr gut.

Besteht die Gefahr, dass die Patienten sich wundliegen?

Repkewitz: Ja, sicher. Bei Koma-Patienten besteht ein hoher Pflegeaufwand. Sie müssen gelagert werden. Wenn die Lungenentzündung kommt, ist es üblich, dass man sie auch auf den Bauch dreht.

Wie weiß man, wie tief das Koma ist?

Repkewitz: Der Patient könnte sich äußern oder bewegen. Er ist nicht gelähmt, man gibt keine Medikamente wie in einer richtigen Narkose zur Muskelerschlaffung.

Reagieren diese Patienten auf Berührung oder wenn man sie anspricht?

Repkewitz: Nein, eigentlich nicht.

Auch abseits der Rennstrecke bewies Schumacher sportliches Talent. Bei Benefiz-Fußballspielen ist er ein gerngesehener Gast.
13 Bilder
Das ist Michael Schumacher
Foto: Fredrik von Erichsen (dpa)

Das bedeutet, da ist nachher auch keinerlei Erinnerung?

Repkewitz: Nein. Diese Patienten können sich an nichts erinnern.

Würde man erkennen, wenn ein Komapatient Schmerzen hätte?

Repkewitz: Man würde merken, dass das Herz schneller schlägt und dass er schwitzt. Das merkt man in einer Narkose ja auch. Bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma wie Michael Schumacher überwacht man außerdem die Hirnfunktion. So kontrolliert man zum einen den Hirndruck, zum anderen leitet man Hirnpotenziale ab, um zu sehen, was überhaupt noch an Funktion da ist.

Wie weckt man jemanden wieder aus dem künstlichen Koma?

Repkewitz: Indem man die Medikamente reduziert. Wenn das Koma nur ein paar Tage gedauert hat, müsste der Patient nach zwanzig Minuten die Augen aufmachen. Wenn jemand länger im Koma liegt, kann es Stunden oder Tage dauern, bis er wieder richtig wach wird.

Besteht die Gefahr, dass ein Patient nicht wieder aufwacht?

Repkewitz: Nein, das künstliche Koma endet, sobald man die Medikamente weglässt. Bei Patienten mit so schweren Schädel-Hirn-Traumata, wie Michael Schumacher eines erlitten hat, besteht aber natürlich die Gefahr, dass die Schäden im Gehirn so gravierend sind, dass der Patient im Wachkoma bleibt.

Wie viele Patienten behandeln Sie im Bezirkskrankenhaus Günzburg, bei denen wie bei Michael Schumacher ein künstliches Koma nötig ist?

Repkewitz: Viele. Pro Jahr sind es sicher zweihundert. Das sind bei uns meist Menschen, die eine spontane Hirnblutung erlitten haben. Medizinisch ist das aber derselbe Mechanismus wie bei einem Unfall. Wir verlieren leider auch viele Patienten.

Wie viele dieser Patienten überleben?

Repkewitz: Also, überleben tun schon die meisten. Aber sie überleben häufig so, dass sie nicht mehr das Leben führen können, das sie einmal hatten. Wenn ich das erklären muss, bringe ich oft das Beispiel Monica Lierhaus. Das sind die Patienten, die dann in Therapiezentren wie Burgau oder Neresheim weiter behandelt werden.

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