Wie geht es eigentlich den Sommerloch-Tieren der vergangenen Jahre?
Jedes Sommerloch hat sein Thema. Oftmals schaffen es insbesondere skurrile oder emotionale Tiergeschichten in die Schlagzeilen. Und was wird danach aus ihnen?
Wichtige politische Nachrichten sind in der sommerlichen Ferienzeit rar. Das schafft natürlich Platz für Geschichten, die es unter normalen Umständen nicht in die Medien schaffen würden. Besonders beliebt sind dabei Tierschicksale. Je seltsamer oder emotionaler dabei deren Erlebnisse sind, desto besser. Doch wenn Politiker wieder aus dem Urlaub zurückkehren und die ersten wichtigen Vorbereitungsspiele der Sportmannschaften beginnen, geraten sie oftmals in Vergessenheit. Doch was ist aus den "Sommerloch-Tieren" der vergangenen Jahre eigentlich geworden?
Die Orakel-Krake Paul
Wer erinnert sich zum Beispiel heute noch an die Wunder-Krake Paul? Er bewies bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika beinahe schon hellseherische Fähigkeiten und sagte ganze acht Spiele hintereinander richtig voraus. Dazu gehörte auch die Niederlage der deutschen Mannschaft gegen Spanien. Mittlerweile ist Paul gestorben. Ein Denkmal erinnert allerdings an ihn. In der zwei Meter großen und 150 Kilogramm schweren Statue eines Riesenkrakens auf einem Fußball befindet sich seine Asche.
Die freiheitsliebende Kuh
Als "Kuh, die ein Reh sein will" wurde Yvonne 2011 bekannt. Sie war auf dem Weg zum Schlachter ausgebüxt und schaffte es beinahe hundert Tage lang sich im Wald zu verstecken, bevor sie gefangen werden konnte. Bei der Suchaktion wurde sogar ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera eingesetzt. Auf dem Gnadenhof Aiderbichl bei Deggendorf, von dem sie während ihrer Flucht gekauft wurden, durfte sie gemeinsam mit ihrer ganzen Familie schließlich wieder ein ruhigeres Dasein fristen. Ausreißen will sie seitdem nicht mehr, meint die Hofverwaltung. Vor kurzem hat sie dort ihren zehnten Geburtstag gefeiert.
Lotti, die Schnappschildkröte
2013 soll die Alligator-Schildkröte Lotti einem Achtjährigen in einem Badeweiher in Irsee die Achillessehne durchgebissen haben. Zumindest soll ein solches Tier laut dem Operationsarzt der Grund für die Verletzung gewesen sein. Ganz sicher sein kann man sich bis heute nicht, denn trotz Suchaktion der Feuerwehr, bei der sogar der Teich trocken gelegt und Elektrozäune aufgestellt wurden, konnte sie nicht gefunden werden. Selbst ein Kopfgeld von 1000 Euro half nicht weiter. 2014 soll sie nochmals gesehen worden sein. Dieses mal in einen Karpfenteich. Danach wurde es still um das Reptil. Die Suche ist laut Angaben der Feuerwehr seit eineinhalb Jahren eingestellt. Gefunden wurde der vermeintliche Übeltäter immer noch nicht.
Ausreißer Flecki
Erst vor kurzem in den Medien war Hund Flecki. Tagelang harrten seine Besitzer an einem Autobahnrastplatz aus, nachdem das vierjährige Tier aus Schreck über einen lauten Knall davon gelaufen war. Durch den Medientrubel entstand ein solcher Menschenauflauf an der Raststätte, dass der Hund zwar mehrmals gesichtet, aber nicht gefangen werden konnte. Der Hund war noch scheu, da seine Besitzer ihn erst kurz zuvor aus Kroatien mitgebracht hatten. Dort engagierten sie sich bei der Tierhilfe. Schließlich fand eine Frau im 20 Kilometer entfernten Blaubeuren den Hund in einem Garten hinter eine Regentonne und die Besitzer konnten ihn wieder in die Arme schließen. Flecki ist momentan den Besitzern zufolge noch dabei, sich einzugewöhnen, es geht ihm aber wieder gut. Damit es mit dem anderen Hund des Paares besser klappt, bekommt er vielleicht bald einen Hundetrainer.
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