"Wie gut ist unser Bier?" Das ist das Ergebnis von Sternekoch Nelson Müller
"Wie gut ist unser Bier" fragt sich der Sternekoch Nelson Müller. Bei der ZDF-Sendung bewertet er das Bier nach Vielfalt, Geschmack, Qualität, Preis und Gesundheit.
Nelson Müller fragt sich: "Wie gut ist unser Bier?" und nimmt in der ZDF-Sendung das deutsche Lieblingsgetränk unter die Lupe. Der Sternekoch untersucht das deutsche Nationalgetränk nach folgenden Kriterien: Vielfalt, Geschmack, Qualität, Preis und Gesundheit.
Wie vielfältig sind die deutschen Biere? Nelson Müller stellt bei einem Blick in den Supermarkt fest: Die Biervielfalt ist enorm. Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 1300 Brauereien - 623 davon allein in Bayern. So kommt Deutschland auf 5000 verschiedene Biere. Der meistverkaufte Gerstensaft ist Öttinger. Doch nur wenige Sorten dominieren den Markt, deshalb gibt es für die Vielfalt nur vier von fünf Sternen.
"Wie gut ist unser Bier?": Die meisten Biere schmecken sehr ähnlich
Was ist zum Geschmack des Bieres zu sagen? Hopfen gibt dem Bier seinen Geschmack. Doch nur vier Hopfenarten bestimmen den gesamten Markt. Das birgt die Gefahr, dass alle Biere ähnlich schmecken. Ein Blind-Test in der heimlichen Bierhauptstadt Bamberg in Oberfranken soll darauf eine Antwort geben. Der Bamberger trinkt 280 Liter pro Jahr - doppelt so viel wie der Durchschnitts-Deutsche. Wer schmeckt hier im Blind-Test das heimische Lieblings-Bier raus? Ergebnis: Keiner. "Eigentlich schmecken alle gleich" gibt eine Bamberger-Testerin zu. Auch ein Labor bestätig das Ergebnis: "Alle untersuchten Biere unterscheiden sich nur geringfügig voneinander", sagt der Lebensmittelchemiker Dr. Ulrich Nehring. Der Geschmack bekommt nur drei von fünf Sternen.
Wie gut ist die Qualität des deutschen Lieblingsgetränks? Halten sich die Brauereien immer noch an das Reinheitsgebot von 1516? Inzwischen gibt es eine moderne Interpretation des Reinheitsgebots. Heute wird in Deutschland kein Bier mehr so gebraut wie 1516. Seit 1993 gibt es das Biergesetzt. Die Grundzutaten Hopfen, Malz, Wasser und Hefe sind zwar immer noch gleich, aber auch Hilfsstoffe sind zugelassen. So wird Bier zum Beispiel länger haltbar gemacht. Geschmacksverstärker dürfen aber in Deutschland nicht verwendet werden, deshalb gibt es für die Qualität vier von fünf Sternen.
ZDF-Sendung erklärt: Bier regt den Appetit an
Und wo liegt das deutsche Bier preislich? Von einem starken Preis-Anstieg kann keine Rede sein. Markenbiere sind heute nur ein paar Cent teurer als 2006, trotz deutlich gestiegener Rohstoffkosten. Ein Becks kostete vor 10 Jahren 80 Cent. 2015 kostet es 89 Cent. Gerade im Discounter ist das Bier besonders günstig: 30 Cent pro Flasche. Wein ist im Vergleich dazu viel teurer. "Bier ist günstiger als ein Mineralwasser", sagt Nelson Müller. Der Preiskampf sei zwar gut für den Verbraucher, schade aber der Qualität und Fairness, darum nur zwei von fünf Sternen für den Preis.
Wie sieht es mit der Gesundheit aus? Einige Menschen sind von der gesunden Wirkung des Bieres überzeugt. Doch Nelson Müller warnt: "Alkohol ist immer noch gefährlich". Deshalb empfiehlt der Sternekoch, unbedingt genügend Wasser zum Bier zu trinken. Außerdem soll Bier ja bekanntlich dick machen, stimmt das? Jein. Die unerwünschten Pfunde entstehen nicht hauptsächlich durch das Getränk. "Das Bier regt den Appetit an", erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Monika Bischoff. Daher kommen die zusätzlichen Kalorien und Pfunde. Ob Bier wirklich gesund ist? Das Fazit der ZDF-Sendung: Eher nicht, deshalb gibt es nur zwei von fünf Sternen.
Insgesamt können wir Deutschen stolz sein auf unser weltweit einzigartiges Bier. Es ist zwar nicht unbedingt gesund - hat dafür aber eine gute Qualität. Nelson Müller vergibt 15 von 25 Sternen.
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