Wieder Gewalt am Bahnhof: Frau wird vor S-Bahn geschubst
In Berlin ist eine Frau vor eine einfahrende S-Bahn geschubst worden. Sie wurde leicht verletzt. In letzter Zeit häufen sich in Berlin Gewaltfälle in U- und S-Bahn.
Als die S-Bahn einfuhr, stieß eine Frau eine andere vor die S-Bahn. So soll sich der Vorfall am Dienstagnachmittag am Bahnhof Hermannstraße ereignet haben. Der Fahrer der S-Bahn konnte noch rechtzeitig bremsen, so dass die Frau nur leicht verletzt wurde.
Die Polizei nahm eine Tatverdächtige fest. Wie die Mordkommission mitteilte, wird nun wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Die Tatverdächtige soll stark betrunken gewesen sein. Zum Hintergrund der Tat ist derzeit noch nichts bekannt. Ob sich die Frauen kannten, ob sie stritten oder ob es sich um einen unvermittelten Angriff handelte, müssen nun die Ermittler herausfinden.
Gewaltfälle in der Berliner U- und S-Bahn häufen sich
In letzter Zeit häufen sich in der Berliner S- und U-Bahn Fälle dieser Art: In der Nacht zum 11. Juni war ein 38-jähriger Mann im U-Bahnhof am Alexanderplatz eine Treppe hinuntergestoßen worden. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag Fahndungsfotos der Tat und des mutmaßlichen Täters.
Das Opfer war auf der Treppe von hinten gegen den Kopf geschlagen worden. "Durch die Wucht des Schlages stürzte der Angegriffene die gesamten Stufen der Zugangstreppe hinunter und stieß mehrfach mit dem Kopf gegen das Eisengeländer. Hierbei erlitt er eine schwere Kopfverletzung und zahlreiche Prellungen am ganzen Körper", beschrieb die Polizei das Geschehen.
Berliner U-Bahn-Treter bekommt Haftstrafe
Erst vergangene Woche war ein Mann, der eine junge Frau im Oktober vergangenen Jahres eine Treppe am U-Bahnhof Hermannstraße hinuntergetreten hatte, zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten verurteilt worden. Der Angreifer war ebenfalls durch Aufnahmen einer Überwachungskamera ermittelt worden.
Der Angriff hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Der aus Bulgarien stammende Angeklagte hatte im Prozess gestanden und um Entschuldigung gebeten. Mit dem Urteil blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten beantragt hatte. Die Verteidigung hatte für eine Bewährungsstrafe plädiert.
Anfang 2016 war im U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz im Berliner Stadtteil Charlottenburg eine 20-Jährige vor eine U-Bahn gestoßen worden. Sie war sofort tot. Der Täter wurde dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. AZ/dpa
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