Wo Blitze besonders oft einschlagen
Nirgendwo blitzt und knallt es häufiger: In Aschaffenburg schlugen 2016 mehr Blitze ein als in jeder anderen deutschen Stadt. Für die Feuerwehr hat das aber kaum Auswirkungen.
Wenn Gewitter über Deutschland ziehen, scheint eine Stadt in Bayern die Blitzeinschläge magisch anzuziehen: In Aschaffenburg haben im vergangenen Jahr die meisten Blitze den Boden erreicht. Nach einer Auswertung des Blitz-Informationsdienstes von Siemens schlugen 3,8 Blitze pro Quadratkilometer in der unterfränkischen Stadt ein.
238 Blitze in einem Jahr
Keine andere Stadt in Deutschland hatte demzufolge eine höhere Blitzdichte. Lediglich der Landkreis Wesel in Nordrhein-Westfalen kommt auf mehr Blitze auf einer Fläche von 1000 mal 1000 Metern; dort schlugen im vergangenen Jahr 4,1 Blitze pro Quadratkilometer ein. Insgesamt waren es in Aschaffenburg auf einer Fläche von 62 Quadratkilometern 238 Blitze.
Die Feuerwehr in Aschaffenburg zeigte sich überrascht. "Ich kann nicht sagen, dass wir wegen gehäufter Blitzeinschläge übermäßig viele Einsätze hätten. Da ist mir im Stadtgebiet nichts aufgefallen", sagte Ralf Braun von der Integrierten Leitstelle. Die Stadt habe auch nicht unbedingt mehr Kirchtürme als andere Kommunen in Bayern. "Wir sind zwar katholisch, aber die Anzahl der Kirchen ist nicht außergewöhnlich hoch", sagte Braun dazu. (Wie Sie sich bei einem Gewitter richtig verhalten, lesen Sie hier.)
Auch im Langzeitvergleich: Besonders viele Blitze in Bayern
Im Langzeitvergleich liegt übrigens auch Bayern vorn: Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999 schlugen in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen (4,2 Einschläge pro Quadratkilometer) und Berchtesgadener Land (3,8) die meisten Blitze ein. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, ist äußerst gering - und nicht in jedem Fall tödlich (lesen Sie dazu: Vom Blitz getroffen - zwei Drittel der Menschen überleben).
Deutschlandweit schlugen mehr als 430.000 Blitze ein
Der Blitz-Informationsdienst zählt deutschlandweit alle Blitze - sowohl die in den Wolken als auch die, die die Erde berühren. Insgesamt schlugen im vergangenen Jahr demzufolge 431.644 Blitze in Deutschland ein. Gemessen wird das mit Antennen, die das elektromagnetische Signal eines jeden Blitzes wahrnehmen. Damit könne Siemens den Einschlagsort auf weniger als 100 Meter genau bestimmen.
Diese Daten sind beispielsweise wichtig für Versicherungen, die Unwetterschäden bezahlen sollen. Im Jahr 2015 haben die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer 220 Millionen Euro nach Blitzschäden ausgezahlt. Auch für Vorhersagen sind die Daten wichtig. Deshalb zählen auch Energieversorger, Industriebetriebe, Freizeitparks, Golfplätze oder Konzertveranstalter zu den Kunden. dpa
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