ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter": Deutschland darf sich freuen
Der ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" hat einen International Emmy Award bekommen. Wenn der Emmy nun Ansporn sein könnte, wäre viel erreicht.
Gewiss, der internationale Emmy rangiert in der amerikanischen Öffentlichkeit eher unter „ferner liefen“. Das Votum für heimische Produktionen zählt. Es entscheidet über Werbegelder, Popularität und TV-Serien, auf die wir neidisch blicken.
Emmy Award: Ehrung für "Unsere Mütter, unsere Väter"
Trotzdem darf sich Deutschland freuen über die Ehrung für „Unsere Mütter, unsere Väter“. Jetzt könnte man einwenden, dass es die Amerikaner – wie beim Oscar auch – gern sehen, wenn sich die Deutschen an ihrer düsteren Vergangenheit abarbeiten. Aber weltweit eine Produktion zu verkaufen, geht nun mal nicht mit Geschichten aus der monotonen Gegenwart des Merkel-Zeitalters. Große Emotionen, Leid, Tod, Liebe und Hoffnung – diese Melange kommt an.
Man kann darüber streiten, ob die US-Medien zu Recht wieder einmal ein geschöntes Bild der von den Nazis verführten ahnungslosen Deutschen kritisieren. Doch so gesehen dürfte mancher amerikanische Kriegsfilm wegen seiner Einseitigkeit nicht auf den Bildschirm kommen.
Wenn der Emmy nun Ansporn sein könnte für spannende deutsche Geschichten, die künftig ohne die Last der Geschichte auskommen, wäre viel erreicht. Unserer jungen, begabten Schauspielerriege jedenfalls gehört die Zukunft.
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